Bischofswerda. Die seit dem Corona-Lockdown geschlossene Filiale der Commerzbank in Bischofswerda wird nicht mehr öffnen. Die Entscheidung sei Ende vergangener Woche gefallen, sagte Heike Ziegenbalg, Pressesprecherin der Commerzbank für die Region Ost, jetzt gegenüber Sächsische.de.
Die Kunden der Bischofswerdaer Filiale werden künftig je nach Wunsch in Bautzen oder Neustadt betreut. Die drei Mitarbeiter wechseln in andere Filialen. "Es gibt durch die Schließung keine Entlassungen", sagte Heike Ziegenbalg.
Der Selbstbedienungsbereich am Bischofswerdaer Altmarkt ist noch geöffnet. In absehbarer Zeit soll aber auch diese Technik abgebaut werden.
Die kleinste Filiale in der Region
Die Filialschließung kommt nicht überraschend. Die Commerzbank hatte im vergangenen Herbst angekündigt, etwa 200 ihrer deutschlandweit 1.000 Filialen aufzugeben. Gemessen an der Kundenzahl in Bautzen, Neustadt und Bischofswerda ist die Schiebocker die kleinste Filiale. 3.200 Privatkunden wurden bisher hier betreut. Hinzu kommen Geschäftskunden.
"Wir haben uns den Standort genau angeschaut", so die Sprecherin. In die Bewertung flossen neben der Kundenzahl auch die Entwicklung der Umsätze und die Wege zu benachbarten Filialen ein. Das wachsende Online-Banking spielte ebenfalls eine Rolle.
Neuer Mieter für Räume am Markt gesucht
Damit sind künftig nur noch Sparkasse und Volksbank in Bischofswerda präsent. Oberbürgermeister Holm Große (parteilos) sagte: "Wir bedauern die Schließung sehr. Aber in jedem Ende liegt auch die Chance für etwas Neues." Im Gegensatz zur Commerzbank sehe die Stadtverwaltung genügend Potenzial für wirtschaftliche Unternehmungen in Bischofswerda. Wichtig werde es sein, einen attraktiven neuen Mieter für die Räume am Markt zu finden. Die Stadt bietet hierfür den Eigentümern ihre Unterstützung an.
"Die Schließung ist für uns auch ein Zeichen, dass sich alle Bewohner der Region – nicht nur bei Banken – hauptsächlich auf lokale und regionale Anbieter besinnen sollten, denn diese sind mit ihrer Heimat verwurzelt, für die Bürgerinnen und Bürger vor Ort da und immer ansprechbar", sagte Holm Große. (SZ/ir)
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