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Wo, bitte, geht es hier zum Atombunker?

Die Anlage auf Bischofswerdas früherem Kasernengelände ist kaum zu finden. Doch die Stadt sieht keinen Grund zu handeln.

Von Ingolf Reinsch
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Atomare Raketen vom Typ OTR-22, von der Nato SS-12 genannt, waren von 1984 bis 88 in Bischofswerda und im Taucherwald stationiert. Am 25. Februar 1988 wurden sie, begleitet von einem riesigen Medienaufgebot, aus der Stadt abgezogen.
Atomare Raketen vom Typ OTR-22, von der Nato SS-12 genannt, waren von 1984 bis 88 in Bischofswerda und im Taucherwald stationiert. Am 25. Februar 1988 wurden sie, begleitet von einem riesigen Medienaufgebot, aus der Stadt abgezogen. © Archivfoto: Zentralbild

Bischofswerda. Würde man einen Bischofswerdaer um einem Ausflugtipp für den Sonntagnachmittag in seiner Stadt bitten, würde er wohl den Butterberg, den Tierpark, die Carl-Lohse-Galerie oder einen Spaziergang durch die Innenstadt empfehlen. Keiner käme auf die Idee, den Besucher in ein Gewerbegebiet am Stadtrand zu schicken. Da fällt es schon auf, wenn – wie kürzlich geschehen – allerhand Leute am Sonntagnachmittag rund um die Halle der einstigen Solarfabrik an der Bautzener Straße herumstreifen. Ein Paar, das auf einer nahen Wiese seine beiden kleinen Hunde ausführt, gibt Aufschluss: „Haben Sie den Bunker gefunden?“, fragt der Mann freundlich. Und er ist froh über die Wegbeschreibung. Da könne er nun Auskunft geben. „Wir gehen oft hier spazieren. Leute fragen immer wieder nach dem Bunker, seitdem es in der Zeitung gestanden hat.“

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