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Bittere Wahrheit muss Konsequenzen haben

übers Hochwasser-Forum in Bad Schandau

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Gunnar Klehm

Es ist also Eigenvorsorge gefragt, wenn es um Hochwasserschutz im Oberen Elbtal geht. Diese bittere Erkenntnis konnten die Fachleute den Zuhörern beim Hochwasser-Forum am Donnerstagabend in Bad Schandau nicht ersparen. Wer nah am Wasser gebaut hat, muss mit der latenten Gefahr leben. Diese Vorstellung kann vermutlich nicht jeder ertragen. Schon gar nicht, wer die Fluten 2002 oder 2013 miterlebt hat. Es wird Wegzüge geben. Darauf müssen sich die Orte entlang der Elbe einstellen.

Aber es wird auch Menschen geben, die diese Herausforderung – ohne groß zu murren – annehmen. Diese Verbundenheit mit der Region kann man mit Respekt zur Kenntnis nehmen.

Doch das hat seine Grenzen. Die Feststellung, dass etwa Bad Schandaus Altstadt nicht vor einem größeren Hochwasser zu schützen ist, hat nicht nur Konsequenzen für die Betroffenen. Versicherer ziehen heute schon Linien, außerhalb derer bestimmte Leistungen nicht mehr angeboten werden. Land- und Bundestag sollten nachziehen. Wer vor einem Deich baut, weiß, worauf er sich einlässt. Ähnliche Linien müssen im Baugesetzbuch gezogen werden, um Bauwillige in Ufernähe vor sich selbst zu schützen.