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Bosch trennt sich von Baufirma

Der eine Milliarde schwere Neubau in Dresden geht ohne die Baufirma Porr GmbH weiter. Gerät nun der Zeitplan in Gefahr?

Von Melanie Schröder
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Blick auf die Bosch-Baustelle im Norden Dresdens.
Blick auf die Bosch-Baustelle im Norden Dresdens. © Archivbild: SZ/Veit Hengst

Es ist die größte Investition in der Firmengeschichte des Bosch-Konzerns: Im Gewerbegebiet am Dresdner Flughafen entsteht eine Chipfabrik. Bis Ende des Jahres soll der Rohbau fertig sein, zwei Jahre später ist geplant, mit der Produktion in die Pilotphase zu gehen. Künftig sollen hier 700 Mitarbeiter beschäftigt werden. Wie jetzt auf Anfrage der Sächsischen Zeitung bestätigt wurde, geht der mehr als eine Milliarde schwere Bau künftig ohne das Bauunternehmen Porr GmbH weiter. Das Unternehmen mit seinen Hauptsitzen in Wien und München war seit dem Frühjahr des vergangenen Jahres in den Neubau der Halbleiterfabrik involviert. Warum das Vertragsverhältnis gekündigt wurde, ist unklar.

Bosch beruft sich auf Nachfrage auf die Vertraulichkeit von Verträgen, weswegen laut Sprecher Sven Kahn Stillschweigen über die Hintergründe bewahrt werden müsse. Klar ist: Die anfallenden Bauarbeiten sollen nach Aussage Kahns künftig von einem bereits am Bau beteiligten Unternehmen fortgeführt werden. Auf die geplante Fertigstellung soll sich der Wechsel nicht auswirken. „Unverändert ist geplant, dass die Pilotproduktion nach einer Anlaufphase voraussichtlich Ende 2021 beginnt“, teilt Kahn mit. Auch wenn er sich zu Details nicht äußern will, betont er dennoch, dass Bosch den Vertrag beendet hat – nicht andersherum. Auch die Baufirma Porr will sich zu den Hintergründen nicht äußern.

In Dresden hat Porr bereits vor einigen Jahren am Prager Carree mitgebaut. Mit der Revitalis Real Estate AG ist auf der Prager Straße ein Komplex aus vier sechs- bis siebengeschossigen Gebäuden mit über 200 Mietwohnungen sowie Gewerbefläche entstanden. Auf dem Bosch-Gelände hat Porr auf einer Grundstücksfläche von 100 000 Quadratmeter mitgebaut. Rund 250 Mitarbeiter sollen vor Ort beschäftigt sein.