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Brache soll zum Hightech-Zentrum werden

Der Freistaat hat das verfallene Industrieareal um die Terscheckstraße gekauft. Jetzt wird der Boden auf Bombenreste untersucht.

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Von Tobias Wolf

Ein neuer Hightech-Forschungsstandort für die Johannstadt? Offenbar hat die Landesregierung die Absicht, im Bereich der derzeit noch gesperrten Terscheckstraße neue Labore oder Unternehmen anzusiedeln. Wie Andrea Krieger vom Staatsbetrieb Sächsisches Immobilien- und Baumanagement (SIB) auf SZ-Anfrage bestätigt, habe der Freistaat kurz vor dem Jahreswechsel das Grundstück zwischen Hertel- und Neubertstraße für diesen Zweck gekauft. Einen Kaufpreis will der SIB allerdings nicht nennen. Nach SZ-Informationen hatte das Gelände jahrelang brach gelegen, weil der Eigentümer andere Preisvorstellungen hatte als die potenziellen Interessenten im Rathaus und der Landesregierung. Inzwischen wurde offensichtlich eine Einigung erzielt. Der bisherige Besitzer, die italienische Gebäudetechnik-Firma Ferroli, ist nun dabei, das Grundstück beräumen zu lassen. „Momentan untersuchen wir mit großflächigen Grabungen, ob sich im Untergrund noch Substanzen wie Phosphor und Napalm finden, die in den Weltkriegsbomben verwendet wurden“, sagt Wieland Bauer, der die Arbeiten koordiniert. „Bis Ende Juni reißen wir außerdem sämtliche Gebäude ab.“

Damit verliert die Johannstadt ein Stück ihrer Industriegeschichte, denn auf dem Areal steht auch die Ruine des ersten Elektrizitätswerks Dresdens, das einst die Straßenbahnen auf der Pfotenhauerstraße mit Strom versorgte. Wann auf dem Gelände gebaut wird, ist noch unklar. Derzeit stehen weder Kosten noch Bautermine fest, weil sich die Entwicklung des Grundstücks noch im Anfangsstadium befinde. Dem Rathaus zufolge werde bereits an einem Bebauungsplan für das Areal gearbeitet. Auch könnte die bislang gesperrte Terscheckstraße wieder geöffnet werden, was für zusätzliche Parkplätze in der östlichen Johannstadt sorgen könnte. Dies solle bei den Planungen Berücksichtigung finden, so SIB-Sprecherin Andrea Krieger.