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Bruchbude verschwindet

Das Haus Bahnhofstraße 25 wird abgerissen. Deshalb müssen die Kraftfahrer jetzt eine Umleitung in Kauf nehmen.

Von Cathrin Reichelt
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Die Firma SKR Sönitz aus Lichtenberg reißt das Gebäude Bahnhofstraße 25 in Waldheim ab. Während der Arbeiten ist die Straße komplett gesperrt.
Die Firma SKR Sönitz aus Lichtenberg reißt das Gebäude Bahnhofstraße 25 in Waldheim ab. Während der Arbeiten ist die Straße komplett gesperrt. © Dietmar Thomas

Waldheim. Eigentlich sollte das Haus Bahnhofstraße 25 in Waldheim erst im kommenden Jahr abgerissen werden.

„Die Situation wurde jetzt aber so eingeschätzt, dass ein Abwarten bis 2020 nicht mehr möglich ist“, teilt Tina Soltysiak, Pressesprecherin des Landratsamtes Mittelsachsen mit. In dessen Auftrag hat die Firma SKR Sönitz aus Lichtenberg den Abriss übernommen. Denn das Gebäude ist seit Jahren herrenlos.

Eine Zeit lang bestand Hoffnung für den Erhalt und die Sanierung des Hauses. Das hatte ein Ungar gekauft. Doch der verlor schnell wieder das Interesse an der Immobilie, die daraufhin verfiel.

Vor eineinhalb Jahren übernahm die Stadt Waldheim die Notsicherung des Gebäudes, von dem immer wieder Teile auf den Fußweg fielen. Um den Abriss kümmert sich jetzt jedoch das Landratsamt Mittelsachsen in Form einer sogenannten Ersatzvornahme.

Mehrfach hat es in dem Gebäude gebrannt, in dem sich früher einmal eine Fleischerei befand. Stürme haben das Dach beschädigt. „Innen waren alle Decken eingebrochen“, beschreibt Lars Uhlig, SKR-Geschäftsführer, was von außen nicht sichtbar war.

In der vergangenen Woche sind die vorbereitenden Arbeiten erfolgt. Unter anderem wurde der Giebel zum Nachbarhaus gesichert und verankert. Dann war für einige Tage Ruhe auf der Baustelle. Die erklärt der SKR-Geschäftsführer mit der noch fehlenden Genehmigung für die Vollsperrung der Straße. Die sei für den weiteren Abbruch des Hauses notwendig und liege nun vor.

Seit Dienstag beißt sich ein Bagger durch die maroden Wände der Bruchbude an der Bahnhofstraße 25. Lars Uhlig schätzt, dass der reine Abriss mindestens bis Ende, eher noch die ersten Tage der kommenden Woche dauern wird. So lange müssen die Kraftfahrer eine Umleitung in Kauf nehmen. Die ist über die Umgehungsstraße ausgeschildert. „Dann werden wir prüfen, ob für die restlichen Arbeiten wieder eine halbseitige Sperrung der Bahnhofstraße mit Ampelregelung möglich ist“, so der Firmenchef.

Das Wohnhaus hat eine Grundfläche von 81 Quadratmetern. Das gesamte Areal ist 380 Quadratmeter groß. Wie die frei werdende Fläche einmal genutzt wird, steht noch nicht fest.

Die Kosten für den Abriss betragen rund 65.000 Euro. Da es keinen Eigentümer gibt, muss der Landkreis zahlen.

Die Ersatzvornahme

  • Wenn von einer Immobilie eine Gefahr ausgeht, muss die öffentliche Hand eingreifen, um die Allgemeinheit zu schützen.
  • Das kann die Sicherung, aber auch der Abriss eines Hauses sein.
  • Der Eingriff erfolgt nur in akuten Ausnahmefällen und nachdem alles unternommen wurde, um den Eigentümer zum Handeln zu bewegen.
  • Die Kosten werden dem Eigentümer in Rechnung gestellt. Das nennt man Ersatzvornahme.