Von Heike Stumpf
Mit Unterstützung seiner Mitglieder hat der Leisniger Geschichts- und Heimatverein als Herausgeber Dutzende Chroniken während des Burg- und Altstadtfestes an interessierte Heimatfreunde bringen können. Ein solcher bekam auch das allererste Exemplar: Bürgermeister Heiner Stephan. Immerhin war er es gewesen, der über Jahre hinweg die Fortschreibung der Stadtchronik als eine der wichtigsten Aufgaben des Vereins bezeichnete.
Das weiß Mitautorin Renate Fischer genau. Schließlich war sie als Redakteurin des Döbelner Anzeigers in jedem Frühjahr dabei, wenn die Heimatfreunde Bilanz gezogen haben. Nicht zuletzt weil sie an der Chronik mitgearbeitet hat, freute sie sich, zum Altstadtfest „Vollzug melden“ und dem Heimatfreund Stephan die neue Chronik in die Hand drücken zu können. Den festlichen Rahmen dafür bildete die offizielle Einweihung des Stiefelmuseums.
Möglicherweise kommt der Geschichts- und Heimatverein noch zu anderen Chroniken, die er zum Teil nur als Kopie und nicht im Original besitzt. Gleich mit zwei Chroniken unterm Arm ist Vorstandsmitglied Peter Rentsch gestern ins Vereinsbüro im Rathaus marschiert. „Sie werden es kaum glauben, aber die habe ich kürzlich geschenkt bekommen“, erzählt der Heimatfreund. Mit den Worten „ich hab‘ hier was für sie...“ sei Katrin Nissen aus Gersdorf im Kloster Buch auf ihn zugekommen und habe ihm die beiden Bücher überreicht. Diese stammten von ihrem Großvater Johann Eduard Möbius.
Bei den beiden, für Heimatfreund Rentsch wertvollen Büchern, handelt es sich einmal um das „Handbuch der Geschichte“ aus dem Jahr 1857. Autor war Eduard vom Mildenstein, der sich diesen Namen offenbar zugelegt hatte. Möglicherweise, weil er wohlklingender ist, als Sparfeld. Denn so hieß der örtlich weniger bekannte Chronist eigentlich. Das wissen die rührigen Heimatfreunde.
Die zweite Chronik, die Rentsch bekommen hat, verfasste ein gewisser S. von Schellenberg schon 1842 unter dem Titel „Chronik der Stadt und Umgebung“. Dieses und das Werk Sparfelds will Peter Rentsch seinem Verein überlassen. „Ein entsprechendes Angebot werde ich dem Vorstand unterbreiten“, kündigte er gestern an.
Die Leisniger Chronik der Jahre 1955 bis 1970 gibt es: Gästeamt, Buchhandlung, Büro des Geschichts- und Heimatvereins (Rathaus) sowie im Zeitungsladen Isendahl.