Corona: Vier Szenarien zur Lockerung der Maßnahmen

Dresden. Der Mittwoch könnte ein entscheidender Wendepunkt in der Corona-Krise sein: Am Abend will die sächsische Staatsregierung ein Stufen-Programm für erste Lockerungen von Ausgangsbeschränkungen sowie Schul- und Laden-Schließungen beraten. Vier unterschiedliche Szenarien zum Ausstieg aus den Corona-Einschränkungen liegen dafür seit Dienstagmittag bereit.
Jedes Szenario würde sich in Bezug auf den Umfang der Lockerungen sowie den Zeitraum einer Umsetzung deutlich unterscheiden, sagte Gesundheitsministerin Petra Köpping (SPD) bei einer Online-Pressekonferenz des Krisenstabes.
Für welches der einzelnen Szenarien sich Sachsen entscheidet, hängt nach Angaben der Ministerin vorrangig von den Ergebnissen der ebenfalls für Mittwoch geplanten Beratungen zwischen den Ministerpräsidenten der Länder und Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) ab. Sachsens Kabinett will im Anschluss zu einer Sondersitzung zusammenkommen. Nach 19 Uhr könnte der Ausstiegsplan für Sachsen dann vorgestellt werden.
Baumärkte sollen bald wieder öffnen
Wie die schrittweise Lockerung im Detail laufen wird, dazu wollte sich Köpping am Dienstag noch nicht näher äußern. Sachsen hoffe weiter auf ein „möglichst einheitliches Vorgehen der Länder“.
Der sächsische Plan lehne sich eng an die Vorschläge der Experten der Nationalen Akademie der Wissenschaften Leopoldina an. Im Unterschied dazu scheint der Freistaat die Schulen zunächst aber nur für Abschlussklassen, dann für andere Schüler öffnen zu wollen. So sollen nächste Woche planmäßig die Abiturprüfungen beginnen.
„Es darf bei Kitas und Schulen keine Schnellschüsse geben“, sagte Köpping. Es werde noch sehr lange dauern, bis man wieder ganz zur Normalität zurückkehren könne. Ein Zugeständnis will Sachsen bei der bisherigen Regelung für Baumärkte machen, sie sollen bald wieder für Kunden zugänglich sein. „Die Menschen haben bewiesen, dass sie die neuen Hygiene-Regeln verinnerlicht haben, darum sollten wir diese Geschäfte sobald wie möglich wieder öffnen“, sagte Köpping. Von einer generellen Maskenpflicht in der Öffentlichkeit hält sie weiterhin nichts, da es momentan nicht genügend Masken gibt.