Neue Regeln bei der Erdbeerernte

Rödertal. Dicht hängen die Früchte an den Erdbeerpflanzen am Hofladen in Weixdorf. Viele sind noch rrün, aber einige Rote zeigen sich ebenfalls schon. In wenigen Tagen aber ist es soweit. Dann werden die Erdbeerpflücker hier ihre Körbe füllen. „Etwas müssen wir uns noch gedulden. Aber nach Pfingsten kann die Ernte beginnen“, sagt Peer Jurack, Geschäftsführer der Agrargenossenschaft Grünberg.
Zu dem Landwirtschaftsbetrieb gehören die Erdbeerfelder in Weixdorf. Der genaue Termin wird noch bekannt gegeben. „Entweder es ist gleich der 2. Juni, also der Dienstag nach Pfingsten, oder Freitag, der 5. Juni. Das hängt auch davon ab, wie das Wetter in den nächsten Tagen sich entwickelt und die Früchte reifen.“
Er rechnet mit einer guten Ernte, auch wenn einige Blüten dem Nachtfrost zum Opfer gefallen sind. „Die Trockenheit vor einigen Tagen hat den Pflanzen ebenfalls zu schaffen gemacht. Wir haben mit Tankwagen versucht, die Defizite auszugleichen. Ich denke, die Pflücker werden dennoch ihre Körbe voll bekommen“, sagt er.
Auf einer Fläche von etwa 2,5 Hektar können dort Erdbeeren geerntet werden. Auf einem weiteren Hektar wachsen derzeit Jungpflanzen heran. „Bei uns können Interessenten verschiedene Sorten ernten. Zunächst werden die Früchte an der Sorte Daroyal reif, dann sind Mitte Juni die Sorten Sonata und Asia dran, bevor Ende Juni die Sorte Florence reif ist“, sagt Diana Seidler, Mitarbeiterin im Hofladen Weixdorf.
Bei schönem Wetter kommen bis zu 500 Leute täglich auf die Weixdorfer Felder. Geöffnet ist dann jeden Tag von 7 bis 18 Uhr. Zufahrten zu den Feldern sind über die Pastor-Roller-Straße am Hofladen vorbei und die Radeburger Straße am Umspannwerk möglich.
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Der Kilopreis für selbstgepflückte Erdbeeren steht noch nicht fest. „Er wird sich voraussichtlich um 3,50 Euro bewegen. Das entscheiden wir erst kurz vor Beginn der Ernte“, sagt Jana Seidler. Das Gleiche gilt für schon gepflückte Erdbeeren. Gute Ernte, pünktlicher Beginn der Erdbeersaison – dennoch wird in diesem Jahr vieles anders sein als in zurückliegenden Jahren.
„Wir müssen natürlich die Regeln im Zusammenhang mit der Corona-Pandemie beachten“, sagt Peer Jurack. Voraussichtlich rund um den Kassenbereich wird es anders aussehen als sonst. „Waage und Kasse selbst werden wir wohl mit Scheiben abtrennen. Außerdem stellen wir Desinfektionsmittel bereit und wir werden die Besucher auffordern, die Mindestabstände einzuhalten“, sagt der Geschäftsführer.
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Auf den Feldern wird Abstand halten kein Problem sein, vermutet er. „Dort ist genügend Platz. Jeder wird von sich aus darauf achten, dass er seinem Pflücknachbarn nicht allzu nahe kommt.“ Es sollte möglichst jeder einen Mundschutz mitbringen.
Sorgen um fehlende Erntehelfer muss sich Peer Jurack übrigens nicht machen. „Wir haben keine Helfer aus dem Ausland beschäftigt. Das war auch in den vergangenen Jahren schon so. Wir haben einen festen Stamm von Studenten und anderen Helfern, die uns bei der Pflanzung, der Pflege und auch bei der Ernte der Erdbeeren unterstützen“, sagt er. Gerade Studenten würden in dieser Saison gerne kommen. „Sie haben ja derzeit keine Vorlesungen.“
Ein paar Kilometer weiter, in Großnaundorf, wird bereits kräftig gepflückt. „Wir hatten unsere Pflanzen mit Folie abgedeckt. Deshalb sind sie bereits sehr früh reif“, sagt Dorothea Birkholz vom Landwirtschaftsbetrieb Christian Bock. Auch hier müssen sich Kunden auf Veränderungen einstellen.
„Anders als in früheren Jahren, bitten wir die Kunden jetzt, ihre leeren Behälter selbst zu wiegen. So kommen wir nicht damit in Kontakt. An der Kasse sind dann Scheiben aufgestellt. Auf den Feldern ist genügend Platz, da kann jeder Abstand halten“, sagt sie. Das Kilo kostet hier für Selbstpflücker 3,50 Euro. Geöffnet ist das Feld an der Keulenbergstraße am Ortsausgang von Großnaundorf Montag bis Sonnabend von 7 bis 18 Uhr, sonn- und feiertags bis 12 Uhr.
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