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Höcke: „... dann werden die Parteien weniger wichtig“

Wie der MDR versucht, ein TV-Interview mit Thüringens AfD-Chef Björn Höcke zu führen - und dabei ebenfalls scheitert.

Von Oliver Reinhard
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Geschickt wie ein Aal: Die Runde des MDR-Sommergesprächs ging an Björn Höcke.
Geschickt wie ein Aal: Die Runde des MDR-Sommergesprächs ging an Björn Höcke. © Screenshot: SZ

Es gibt sie immer wieder, die Momente der Wahrheit in Talkshows oder Einzelgesprächen von Journalisten mit Politikern. Im MDR-Sommerinterview mit Björn Höcke kam so ein Moment 13 Minuten nach Beginn der Sendung am Dienstag um 11 Uhr. Da sagt Thüringens AfD-Fraktionsvorsitzender zum Thema Volksabstimmung auf Bundesebene: „Wenn wir die nämlich haben, dann werden die Parteien auch weniger wichtig. Und ich glaube, das täte diesem Land wirklich gut.“

Zwar erkennt Moderator Lars Sänger, was das in letzter Konsequenz bedeuten könnte: „die Überwindung des Parlamentarismus“. Höcke widerspricht dem nicht. Doch statt nachzuhaken, ob Höcke ernsthaft die alte NPD-Forderung teile, das System der Repräsentativen Demokratie aushöhlen und damit faktisch abschaffen wolle und was dann an dessen Stelle treten solle, sagt Sänger nur: „Ich glaube, das ist eine Frage, die nicht alle so sehen, wie Sie das sehen“ – und belässt es dabei.

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