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Das Hains hofft auf mehr Besucher

Das vergangene Jahr hat noch nicht die Trendwende gebracht. Dafür wird aber einiges in Bewegung gesetzt.

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© Andreas Weihs

Von Matthias Weigel

Das Freizeitzentrum Hains zieht für 2014 eine durchwachsene Besucherbilanz. Mit 266 000 zahlenden Gästen waren es rund 5 000 weniger als noch 2013. Für Vereins- und Schulsport kommen noch einmal 40 000 Gäste zur Statistik dazu. Die SZ hat hinter die Zahlen geschaut.

Schloss-Säle sind zeitweise ausgebucht

Das Hains betreibt die 2010 mithilfe des Konjunkturpaketes errichteten zwei Veranstaltungssäle auf Schloss Burgk. Laut Wirth schreibe man nach der Anlauf- und Investitionsphase inzwischen schwarze Zahlen. Wegen des gehobeneren Niveaus könne man höhere Preise verlangen. Die Nachfrage steigt – wohl auch wegen der vielseitigen Möglichkeiten und der steigenden Bekanntheit des schönen Ensembles.

Vor allem für Hochzeiten sind die Säle gebucht – zwischen April und September gibt es jetzt bereits kaum noch Termine für 2015 an Sonnabenden oder auch Freitagen. Wirth lobt dabei die gute Zusammenarbeit mit dem Standesamt bei der Terminorganisation. Ansonsten waren die Säle auch bei kulturellen Veranstaltungen, wie Schlossfest oder Weihnachtsmarkt bzw. eigenen Angeboten gut nachgefragt. 2015 soll es das auch wieder geben. „Noch ausbaufähig sind die Wochentage, Buchungen für Tagungen und Kongresse“, sagt Wirth. Keine Übernachtungsmöglichkeiten direkt nebenan – das sei da aber ein Manko. Man wolle dennoch verstärkt werben, auch für Familienfeiern oder Tageskonferenzen.

Wetter macht Eisbahn zu schaffen

Besucherzahlen gingen vor allem in Schwimmhalle/Sauna und auf der Eisbahn zurück. Dabei zeigt sich einmal mehr, dass die Bilanzen stark wetterabhängig sind. So konnte beispielsweise die Eisbahn – 55 000 Besucher 2014, 2 000 weniger als 2013 – wegen der Temperaturen nur bis März öffnen. Andere Jahre ging es schon mal bis April. Auch Schwimmhalle (76 000) und Sauna (58 000) werden bei schönerem Wetter tendenziell weniger besucht – macht 3 000 Gäste weniger in 2014. Hinzu kommt die demografische Entwicklung.

Der Dezember endete aber versöhnlich mit vollem Haus – zum Beispiel mit allein 1 800 Gästen auf der Eisbahn am 28. oder über 400 in der Sauna am 27. Dezember.

In anderen Bereichen, wie Restaurant, Bowling und Tennis/Volleyball, sind die Zahlen konstant. Am Fitnessbereich geht die steigende Konkurrenz in der Region aber nicht spurlos vorüber – Wachstumsraten wie in den Vorjahren gab es nicht mehr, sagt Hains-Chef Daniel Wirth.

Catering bleibt auf Wachstumskurs

Großer Wachstumsbereich ist nach wie vor das Catering. Es macht heute bereits ein Viertel der Gesamteinnahmen aus. Deswegen wurde auch in den Küchenbereich im Hains investiert. Außerdem betreibt das Hains seit Ende 2013 die neue Kantine „Wirtschaft“ im Technologiezentrum. Dort wurde auch eine Großküche mit eingebaut, um den wachsenden Bedarf abzudecken, wie für Schloss Burgk oder Spitzenzeiten wie den Schulanfangstag. Die Kantine selbst sei gut angelaufen, auch wenn es noch keine schwarze Null gibt. „Wir sind da optimistisch und liegen mit den Erwartungen im Plan“, sagt Wirth. Mit zunehmender Auslastung des Zentrums und mehr Gästen aus dem Umfeld seien weitere Steigerungen für 2015 realistisch.

Große Events locken Gäste an

Besuchermagnete waren 2014 viele der zusätzlichen Veranstaltungen – auch die anlässlich der WM. Das Public Viewing zog allein, vor allem bei Spielen mit Deutscher Beteiligung, insgesamt 15 000 Gäste an. Auch der Lauf in den Frühling mit 1 100 Teilnehmern, Mannschaftstriathlon, Firmenbeachcup, Skibörse, Eis-Speedway, Silvesterparty und gut verkaufte Konzerte, wie mit den Puhdys oder Matthias Reim, runden das Angebot ab und locken auch zahlreiche Gäste aus der weiteren Region an. Das will das Hains 2015 fortsetzen. Gespräche mit Veranstaltern zu Konzerten würden bereits geführt. Reim und Puhdys wären dabei auch wieder eine Option.

Neues Modell für Stadt-Zuschuss

Während das Hains an sich wirtschaftlich eigenständig funktioniert, gibt es für die kostenintensive Schwimmhalle einen Zuschuss von der Stadt, vor allem für die Nutzung durch Vereine und den Schwimmsport – über Jahre 400 000 Euro, zuletzt bis zu 570 000 Euro. Investitionen und Kredittilgung stemmte das Hains aber dafür aus eigener Kraft. Im Vergleich zu anderen Kommunen war das eine sichere und moderate Lösung. Nun wird ein neues Konzept gesucht, da der Kredit für den einstigen Bad-Bau ausläuft und damit auch das bisherige Modell. Andererseits gibt es Optionen, um die Steuerlast zu reduzieren.

Neubau soll neue Besucher anlocken

Die Technischen Werke TWF als Hains-Muttergesellschaft investieren derzeit 3,5 Millionen Euro in einen Anbau ans Hains. Mit dem Erlebnisbereich, der im Dezember 2015 eingeweiht werden soll, will das Hains wieder mehr Besucher in der Großregion anlocken – vor allem Familien und Jugendliche – und die Einnahmen steigern.