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Demitzer Unternehmer bestohlen

Unbekannte räumten Jürgen Böttgers Schuppen aus. Sie stahlen Gartengeräte. Böttger braucht sie für seine Arbeit.

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© Steffen Unger

Von Sylvia Gebauer

Demitz-Thumitz.Jürgen Böttgers Frau kam es merkwürdig vor. Normalerweise steht morgens um 5.30 Uhr die Schuppentür nicht offen. Anders vor wenigen Tagen. „Nein, ich war nicht im Schuppen“, sagte Jürgen Böttger zu seiner Frau. Am Abend zuvor war er von einer dreiwöchigen Dienstreise zurückgekommen. Der Demitzer schaute nach und war geschockt: 13 Gartengeräte, darunter Laubsauger, Kettensäge, Rasentrimmer und Heckenschere, sowie drei Bohrmaschinen wurden entwendet – 6 000 Euro Gesamtschaden. Für Jürgen Böttger ist das besonders ärgerlich, denn seine Firma, die Böttger Verwaltungs-GmbH, hat sich auf die Pflege von Grünanlagen spezialisiert.

Am Schuppen war ein Sicherheitsschloss angebracht. „Einbruchsspuren gab es nicht, die Diebe müssen das Schloss so aufbekommen haben“, sagt Jürgen Böttger. An Arbeiten war in den nächsten zwei Tagen nicht mehr zu denken. Versicherungsfragen mussten geklärt und neue Geräte besorgt werden. Im Bischofswerdaer Baumarkt kaufte der Demitzer Ersatz – von der Bohrmaschine bis zum Laubsauger. Letzteren braucht er besonders in den nächsten Wochen.

Die Böttgers waren an diesem Tag nicht die einzigen Opfer an der Demitzer Hauptstraße. Einbrecher plünderten in der Gemeinde Garagen und Schuppen. In der Straße der Freundschaft und in der Schmöllner Straße stahlen sie eine Spielzeugdrohne und Elektrowerkzeuge. Der Schaden beläuft sich dort auf rund 1 000 Euro. „Der enge örtliche und zeitliche Zusammenhang der einzelnen Einbrüche legt den Verdacht natürlich nahe, dass es sich um denselben Täter bzw. dieselbe Tätergruppierung handelt. Dieser These geht die Kriminalpolizei bei ihren Ermittlungen nach“, sagt Polizeisprecher Tobias Sprunk auf Anfrage. Die Ermittlungen laufen. Wer etwas gesehen hat, wird gebeten, sich bei der Polizei zu melden.

In Schutztechnik investieren

Vorsorge in Sachen Diebstahlschutz will Jürgen Böttger auf alle Fälle treffen. Künftig wird sein Schuppen mit einer Alarmanlage gesichert. „Dazu hat mir unser Elektriker geraten“, sagt Jürgen Böttger. Doch welche Alarmanlage er nehmen wird, lässt er noch offen. Die will der Demitzer erst einmal testen, denkbar ist eine mit Rundumleuchte.

Für Jürgen Böttger geht der Arbeitsalltag weiter. „Wir sorgen für die sach- und fachgerechte Ausführung. Rasen mähen, Sträucher pflegen, Beete harken oder Pflanzen gießen, heißt es auf der Internetseite der Firma. 2012 hat der damals 60-Jährige seine Verwaltungs-GmbH gegründet. Unterstützt wird der Demitzer je nach Auftragslage von einem geringfügigen Beschäftigten. Zu seinen Kunden gehört unter anderem die Apotheke im Ort. Ungefähr acht Aufträge pro Woche arbeitet Jürgen Böttger ab, sie kommen aus dem Granitdorf und der Umgebung. Eigentlich könnte sich der heute 63-Jährige zur Ruhe setzen, doch das kam für ihn schon 2012 nicht infrage.

Statt für den Ruhe-, entschied sich Jürgen Böttger vor drei Jahren für den Unruhestand. „Nur zu Hause herumsitzen, gefiel mir nicht“, sagt er. Er entschied sich für körperliche Arbeit in freier Natur. Das komplette Gegenteil von dem, was er viele Jahre zuvor machte – über 20 Jahre Büroarbeit und Verantwortung als Geschäftsführer. 1990 gründete der gelernte Dreher die erste Niederlassung des Hydraulikdienstleisters HANSA-FLEX in Ostdeutschland. Begonnen hat alles in seinem Heimatort Demitz-Thumitz, später wurde aus der Firma die Weixdorfer Gruppe. Im Dresdner Ortsteil Weixdorf ist das Unternehmen seit 1995 ansässig. 2008 gab Jürgen Böttger die Führung an seinen Sohn weiter, der Demitzer konzentrierte sich auf die Gründung einer Forschungs-, Entwicklungs- und Bildungseinrichtung für Hydraulik. 2009 öffnete die Internationale Hydraulik Akademie. Bis 2012 war er Geschäftsführer.