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Dorfzusammenhalt ist beeindruckend

Das 24. Dorffest in Burghammer war dafür erneut ein Beweis. Viele Besucher aus nah und fern erschienen auf dem frisch begrünten Festplatz.

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Anders als bei der Formel 1 (stehender Start) oder beim Nascar-Rennen (fliegender Start) gab’s beim Entenrennen einen stürzenden Start. Renn-Tier Nr. 28 holte den Sieg für die Familie von Susanne Lotz.
Anders als bei der Formel 1 (stehender Start) oder beim Nascar-Rennen (fliegender Start) gab’s beim Entenrennen einen stürzenden Start. Renn-Tier Nr. 28 holte den Sieg für die Familie von Susanne Lotz. © Foto: Jost Schmidtchen

Von Jost Schmidtchen

Burghammer. In der Gemeinde Spreetal sind Dorffeste rar geworden. „600 Jahre Spreewitz“ war die Ausnahme, Burg hat sich seit erst zwei Jahren wieder aufgerappelt und in Neustadt/Spree gibt es aller zwei Jahre das Grüne Waldfest der Jäger. 

Da hat das Dorffest in Burghammer fast Vorzeigecharakter – und das zu Recht. Weil in Burghammer die demografische Infrastruktur zu 100 Prozent funktioniert. Auch im Dorfclub. Olivia Böttcher ist Vorstandsmitglied und erzählte im Pressegespräch, dass sich alle zusammentaten: „Der Jugendclub hat sich infolge Überalterung aufgelöst und ist in den Dorfclub integriert worden. Hinzu kommt, dass sich alle Einwohner nicht nur in das Dorffest einbringen, sondern auch in die Motorradconvention der «Kurvenliga Lausitz»“.

Das inzwischen 24. Dorffest ließ keine Wünsche offen, alle Besucher kamen auf ihre Kosten. Schon am Freitagabend ging es mit dem Löschangriff der Freiwilligen Feuerwehren im Lauf um den Bernsteinsee-Pokal los. Dreizehn hochkarätige Mannschaften vom Spreewald bis ins Lausitzer Oberland waren der Einladung gefolgt, darunter die Erfolgswehr aus Lauba. Die legte schon im Vorlauf „einen drauf“ und erzielte mit 22,91 s nicht nur neuen Bahnrekord in Burghammer, sondern wohl auch lausitz-weit. „So schnell war noch keiner“, sagte Olivia Böttcher. „Unter 23 sec, das ist eine Spitzenleistung“. Trotzdem kamen die Kameraden aus Lauba nur auf Platz zwei, denn im Endlauf, in dem die Karten neu gemischt wurden, waren andere schneller (siehe Anhang). Der Freitag endete mit dem Festbier-Anstich und dem Forellenessen.

Am Sonnabend waren im Festzelt alle Plätze besetzt, als die „Welzower Blasmusikanten“ aufspielten. Die Musik war so schön, dass es ohne drei Zugaben nicht abging. Dazu wurde fleißig getanzt.

Ohne Sponsoren und Unterstützer funktioniert auch das Dorffest in Burghammer nicht. Es gab den Kinderspielplatz vom Kinderland Böhm aus Hoyerswerda, für die Hüpfburg sorgte eine Firma aus der Elsterheide, für die Tombola mit über 450 Preisen sorgten viele; natürlich auch der Dorfclub selbst. Noch während die Welzower Blasmusikanten spielten, gab Joachim Glücklich als Festplatzmoderator bekannt: Die über 20 Kuchen der Frauen von Burghammer sind alle, auch die Lose der Tombola sind verkauft. Da konnte es ja zum Glanzlicht des Nachmittags kommen, nämlich zum Entenrennen auf der Kleinen Spree. Die fließt in diesen Tagen auch träge dahin, weil sie unter Niedrigwasser leidet. 100 Enten plus „Mutterente“ gingen an den Start. Ente Nummer 28 geriet ohne Doping ins richtige Fahrwasser und schwamm allen anderen davon. Nun kann sich die Familie von Susanne Lotz als Preis auf eine richtige Ente freuen – von einem Bauernhof aus der Region Wittichenau.

Am Abend war dann Festzeltstimmung angesagt. Vor allem beim einheimischen Showprogramm „Viel Verkehr in Burghammer“ gab’s Begeisterung. Olivia Böttcher schmunzelte zur Zweideutigkeit des Themas: „Dazu haben alle Mitwirkenden ihre Ideen eingebracht, egal in welcher Weise. Wir freuen uns über jeden kleinen Neubürger, aber ärgern uns über zu viel Verkehr in der Ortsdurchfahrt“.

Bernsteinsee-Pokal der Feuerwehren
1. Platz Sollschwitz 23,58 sec
2. Platz Lauba 24,31 sec
3. Platz Trebendorf 24,97 sec