Von Bernhard Donke
Um 1700 soll ein Bauer namens Jakob, der hier einen Hof besaß, sieben Töchter gehabt haben. Jeder von ihnen baute er ein Haus, um sie in seiner Nähe zu behalten. So bekam die Siedlung den Namen „Jakobshäuser“. Uhsmannsdorfs Hobbyhistoriker Johannes Reimann will diese Deutung des Siedlungsnamens keinesfalls ins Reich der Legenden verbannen, hat aber auch keinen Beweis dafür, dass es anders gewesen sein könnte: „Es ist doch eine schöne Geschichte, und deshalb sollte man auch annehmen, dass es einmal so war.“ Noch bis Mitte des 19.Jahrhunderts, als des Öfteren ganze Dörfer wegen ihrer strohgedeckten und dicht beieinander stehenden Häuser bei Bränden in Schutt und Asche gelegt wurden, haben Bauern gern ihre Wirtschaften samt der Wohnhäuser mitten in ihre Felder verlegt. Vielleicht war einer der ersten, der aus Uhsmannsdorf hier mitten in die Felder zog, ein Bauer Jakob, der der Siedlung den Namen gab.
Familie Jakob fühlt sich hier draußen sehr wohl. Vater Günter, von Beruf Maurer, betreibt wie seine Vorfahren eine Landwirtschaft von 80 Hektar. Hauptsächlich Getreide- und Kartoffelanbau und im väterlichen Stall steht eine kleine Mutterkuhherde. „Nach den schweren Jahren als Wiedereinsteiger nach 1990, als ich oft wegen dieses Schrittes in die Selbstständigkeit belächelt wurde, lohnt sich die Landwirtschaft wieder. Ich bin froh, diesen Schritt gewagt zu haben“, sagt er heute.
Für seine Frau Ramona, die aus Bautzen kommt, war es schon eine große Umstellung auf ein Leben abseits jeglichen kulturellen Lebens. „Doch ich habe mich sehr schnell daran gewöhnt. Wollen wir heute Kultur, dann fahren wir ins Theater oder ins Kino nach Bautzen oder Görlitz, und zum Einkauf, da sind wir sehr mobil und liegen zwischen Rothenburg mit seinen Einkaufsmöglichkeiten und Niesky eigentlich sehr zentral“, sagt die gelernte Fleischerin und Hausfrau, die wegen Töchterchen Lina (18 Monate) im Erziehungsjahr ist. Die anderen zwei Kinder der Familie, Richard (7) und Anna (12), werden mit dem Schulbus nach Rothenburg zur Schule gefahren. Sohn Mario (20) arbeitet mit auf dem väterlichen Hof. Und wird Hilfe gebraucht, hilft von den 20 Einwohnern jeder jedem.