Von Ines Scholze-Luft
Fast wirken sie wie die Freitreppe vor einem kleinen Schloss. Die Stufen, die aus dem neuen Standesamt in der Alten Post hinein in den Hochzeitsgarten führen. Der wiederum erinnert mit seinen Rasenflächen, Bäumen und Sträuchern an einen kleinen Park. Er kommt gut an, der Hochzeitsgarten, sagt Baubürgermeister Jörg Müller. Schon so manches Brautpaar hat hier seine Erinnerungsmotive nach der Trauung entdeckt. Auch neugierige Spaziergänger finden sich ein.
Sie werden bald noch mehr Gelegenheit zum Laufen und Schauen haben. Denn der Hochzeitsgarten ist nur der Anfang für die parkähnliche Mitte des Rathausareals. Ist die erst mal fertig, können die Besucher von der Alten Post bis zum Technischen Rathaus durch eine Grünanlage laufen. „Der ganze Innenbereich ist dann rund um die Uhr zugänglich“, sagt Jörg Müller.
Mit einer Ausnahme. Der künftige Parkplatz für die Dienstfahrzeuge wird eingezäunt. Aus versicherungstechnischen Gründen. Dort entstehen acht überdachte Stellflächen und ein Geräteschuppen. Denn die bisherigen Unterstellmöglichkeiten neben Rathaus und Polizeiwache verschwinden. Dort wird es ebenfalls grün.
Schon am Montag starten die Bauarbeiten auf dem sogenannten Rathauscampus. So lautet der Arbeitstitel für den Raum mit Parkplätzen und Grünanlagen. Nach der Dienstfahrzeug-Fläche sind der öffentliche Parkplatz und die Landschaftsgestaltung dran. Wollen Besucher künftig hier parken, müssen sie sich nicht sehr umstellen. Der neue Parkplatz befindet sich etwa auf der Fläche des alten an der Pestalozzistraße. Allerdings wird alles etwas größer, bietet dann 31 Plätze und zwei Einfahrten. Die sind jetzt schon zu erkennen.
Zum Abschluss wird der Mitarbeiterparkplatz gebaut, an der Neubrunnstraße. Zu erreichen nach einer Schranke von der Pestalozzistraße aus. Über die Neubrunnstraße ist das dann nicht mehr möglich, so der Baubürgermeister. Dort soll es einmal Poller geben, und zwar an der Grundstücksgrenze des Rathausareals.
In drei Bauabschnitten wird der Rathauscampus umgesetzt. Von der Tauschaer Firma Jens Hausdorf, zu einer Summe von rund 284 000 Euro. Das hatte der Stadtrat im April einstimmig beschlossen. Das Unternehmen ist in Radebeul gut bekannt, sagt Jörg Müller.
Ein Merkmal des Areals hebt der Baubürgermeister besonders hervor. Die zwei Hauptwege, die den gesamten Bereich wie eine Klammer verbinden (siehe Grafik). Und dazu die zahlreichen Querverbindungen zwischen Pestalozzi- und Neubrunnstraße, die die ganze Fläche sehr offen erscheinen lassen. Gute Bedingungen für Fußgänger. An die Radfahrer ist ebenfalls gedacht. Mit zahlreichen Fahrradabstellanlagen und -ständern.
Doch nicht nur an den Freiflächen wird gearbeitet. Auch drei Gebäude sind noch dran. Zuletzt das Rathaus selbst, wo unter anderem ein Aufzug eingebaut wird, Abschluss 2016. Das ehemalige Polizeigebäude, in das Beteiligungsgesellschaft, Hausmeister und Blockheizkraftwerk einziehen. Baubeginn soll noch dieses Jahr sein. Und das Technische Rathaus, dessen Sanierung demnächst abgeschlossen wird. Mit verbessertem Brandschutz, das bedeutet auch neue Türen zum Treppenhaus. Neue Fenster helfen beim Energiesparen. Die Datenleitungen wurden ebenfalls erneuert.
Am auffälligsten ist der neue Eingang. Eine moderne Glasfront, etwas herausgerückt aus dem Gebäude. Foyer und darüberliegender Beratungsraum machten Platz für einen Aufzug, zum barrierefreien Zugang. Bis zum Wahlsonntag soll der neue Eingang fertig sein, denn das Technische Rathaus ist auch Wahllokal.
Noch etwas länger dauern die Putzarbeiten an der Fassade. Und der Umbau der ehemaligen Archivräume in der ersten Etage zu Büros. Hier ist Mitte Juni Schluss. Mit der zusätzlichen Veränderung des Archivs sind dann rund 600 000 Euro verbaut.