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Der Retter der Arnsdorfer Feuerwehr

Seit 2004 gab es in Arnsdorf keine Jugendwehr mehr. Lange musste die Feuerwehr suchen. Jetzt sind sie fündig geworden.

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Von Sylvia Gebauer

Wenn die Führung der Freiwilligen Feuerwehr Arnsdorf tagte, blieb ein Platz leer. Bisher war das so. Und es war genau das, was Wehrleiter Jens Zimmermann nachdenklich machte. So kann es nicht weitergehen. Seit 2004 hat Arnsdorf keine Jugendwehr mehr. Deshalb blieb eben der besagte Platz unbesetzt. Eigentlich müsste auf genau jenem Stuhl der Jugendwehrleiter sitzen. Lange suchte die Feuerwehr. Endlich wurden sie fündig. Und die Lösung war näher, als sie dachten.

Bisher sah es immer so aus. Kam das Thema auf den Nachwuchs zu sprechen, waren seine Sorgen spürbar. Lange waren es nur 15 Kameraden, mittlerweile sind es 19 Arnsdorfer, die sich ehrenamtlich für die Feuerwehr engagieren. Doch 28 Kameraden sollten sie eigentlich sein. Da schmerze jeder Austritt. Schließlich müssen dann die Last und die Arbeit auf noch weniger Schultern verteilt werden. Nur gemeinsam können sie die Einsätze meistern. Lösung des Problems ist die Jugendwehr. Viele Kameraden haben so angefangen, rücken später auf. Einer von ihnen ist Steve Schewe. Sein Vater ist selbst Feuerwehrmann.

Traum vieler Kinder

Der 26-Jährige fing genau so an, wovon viele Kinder träumen. Bei der Freiwilligen Feuerwehr mitmachen und helfen, wenn jemand in einer Notlage ist. Erst die Jugendwehr und dann mit 16 Jahren in die Feuerwehr. Darüber würden sich die Arnsdorfer freuen, wenn viele Kinder genau diesen Weg einschlagen würden. Zumal die Arnsdorfer ihre Bestimmungen verändert haben. Wer bei der Jugendfeuerwehr eintreten wollte, musste bisher zehn Jahre alt sein. Das wurde verändert. Grund: Der Freistaat Sachsen hat das betreffende Gesetz für Brandschutz, Rettungsdienst und Katastrophenschutz geändert. Hier wurde das Eintrittsalter für die Jugendwehr herabgesetzt. Heißt für die Kinder aus Arnsdorf, Fischbach, Kleinwolmsdorf und Wallroda, nachdem sie ihren achten Geburtstag gefeiert haben, dürfen sie sich bei der Jugendfeuerwehr anmelden. Die Eltern müssen selbstverständlich zustimmen. Und die Arnsdorfer würden sich freuen, wenn die Kinder zu ihnen kommen würden. Schließlich haben sie endlich wieder einen Jugendwehrleiter – nämlich Steve Schewe. „Er musste noch eine Ausbildung vor der eigentlichen zum Jugendwehrleiter absolvieren. Beides hat er erfolgreich bestanden“, freut sich Wehrleiter Jens Zimmermann. Jetzt soll die neue Ära beginnen.

Nach zehn Jahren Pause kann es in Arnsdorf wieder losgehen. Damit die Arnsdorfer das auch wissen, veranstaltet die Feuerwehr einen Schnuppertag. Mit Erfolg. Neun Arnsdorfer Kinder meldeten sich an. Für die Eltern wird es demnächst eine Informationsveranstaltung geben. Dann wird der Dienstplan geschrieben. Und Steve Schewe kann mit seinen neuen Schützlingen loslegen. Ihnen das Einmaleins der Arbeit der Feuerwehr näherbringen. Wenn sie genug gelernt haben, sollen sie an Wettkämpfen mit anderen Jugendwehren teilnehmen. Aber erst eins nach dem anderen. Die Arnsdorfer hoffen, dass es nicht nur ein Strohfeuer bleibt, sondern die Jugendwehr eine Zukunft hat. Und sie irgendwann die Kameraden aktiv unterstützen. Aber das ist noch Zukunftsmusik. Der Anfang ist gemacht und der Platz bei den Beratungen ist besetzt. Endlich.