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Der rollende Nudelkoch

Früher bewirtete Thomas Dombovari die Gäste in seiner Bar. Jetzt fährt er der Kundschaft hinterher.

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Von Dirk Schulze

Unter seinem Spitznamen Dombo ist Thomas Dombovari in Sebnitz stadtbekannt. Schließlich war die von ihm betriebene „Dombos Bar“ ein beliebter Anlaufpunkt bei Hunger und Durst. Nach deren Aus hat er sich eine Weile anderswo verdingt. Jetzt ist er zurück: mit Dombos Pastamobil, einem rollenden Nudelimbiss der besonderen Art.

Der eigens aufgebaute Verkaufswagen ist mit einem Kühlschrank und drei Induktionswoks ausgestattet, in denen die verschiedenen Soßenvariationen köcheln. Herzstück des Pastamobils ist aber die Pastamaschine. Denn Dombo stellt nicht nur die Soßen und Beilagen, sondern auch seine Nudeln frisch her. Das mache selbst in Restaurants kaum jemand, sagt er. Und unter den fahrenden Köchen ist er nach eigener Internetrecherche der einzige in Deutschland, der eine eigene Pastamaschine mit an Bord hat und seine Nudeln selbst herstellt. Der Teig dafür wird morgens in der Sebnitzer Bäckerei Gnauck frisch angerührt. Dort steht die passende große Knetmaschine. Er besteht aus Eiern, Hartweizengrieß und etwas Salz. Im Mobil kommt die Teigmasse dann oben in die Pastamaschine, wird durch ein Rührwerk geleiert und schließlich durch eine Matrize gepresst. Je nach Auswahl kommen verschiedene Nudelformen unten raus. In der Regel macht er Makkaroni – die lassen sich am besten aus dem Becher heraus auf die Gabel spießen.

Gibt ein Kunde seine Bestellung auf, schüttet der gelernte Koch die frisch gepressten Makkaroni in das mit Meersalz gewürzte, kochende Wasser. Kleiner Tipp vom Profi: „Man sollte auch Nudelwasser abkosten.“ Schön salzig muss es sein. Nach zwei Minuten Kochzeit gibt er die Portion in einen der Woks, in die er kurz zuvor die geschnittenen Soßenzutaten geworfen hat. Alles zusammen wird kurz nachgegart, fertig ist die frische Pastaportion. Obendrauf streut er je nach Kundenwunsch italienischen Hartkäse oder Emmentaler – von Hand gerieben. Alles werde jeden Tag frisch zubereitet, darauf legt der Koch wert.

„Der Gast kann sich seine Pasta auch noch pimpen“, sagt Dombovari. Mit besonderer Schärfe etwa oder einer extra Portion Knoblauch beispielsweise. Drei verschiedene Pastagerichte stehen jeden Tag auf der Karte. Zwei davon wechseln täglich, eins ist gesetzt. Das ist Pasta à la Dombos – Nudeln mit Rauchspeck, Sahne und frischen Champignons. Diese Kreation sei schon in Dombos Bar das beliebteste Gericht gewesen, erzählt er. Damals hatte er durch die Kombination verschiedener Soßen und Nudelformen über hundert verschiedene Pastagerichte im Angebot.

Nachdem er seine Bar aufgegeben hatte, wäre er immer wieder gefragt worden, ob er nicht mal wieder etwas Eigenes machen will, sagt Thomas Dombovari. Schließlich kam er auf die Idee mit dem Pastamobil mit selbstgemachten Nudeln und selbstgemachten Soßen. Jetzt fährt er dahin, wo potenziell hungrige Kundschaft wartet. Seit ein paar Wochen ist das Pastamobil unterwegs, zunächst in der Sächsischen Schweiz, mittwochs und freitags auf dem Wochenmarkt in Sebnitz, dienstags in Neustadt, seit Kurzem auch auf Märkten in Dresden. Auch Privatbuchungen für Schulanfänge, Geburtstage, Polterabende oder Firmenevents sind möglich. „Eine super Alternative zu Bratwurst und Co“, sagt der Pastakoch.

Wer wissen will, an welcher Station Dombos Pastamobil als Nächstes Halt macht, der erfährt das auf Thomas Dombovaris Facebook-Profil.