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Der Touristiker

Bildung, Wirtschaft und Tourismus profitieren im Ideal voneinander. In Freital sieht Mario Bielig da viel Potenzial.

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Von Jane Jannke

Was in Bayern geklappt hat, soll nun auch in Sachsen Wirklichkeit werden: das Debüt der Freien Wähler im Landtag. Für dieses Ziel steht der Freitaler Mario Bielig. Auch für den 58-Jährigen, der auf Listenplatz neun um ein Direktmandat kämpft, hieße es das erste Mal, Landtagsluft schnuppern. Dem studierten Tourismusfachwirt liegen vor allem die wirtschaftliche und touristische Entwicklung des Landkreises und speziell auch der Freitaler Region am Herzen.

Reisen und Tourismus waren schon immer „sein Ding“, sagt der seit 27 Jahren in Freital ansässige Vater eines erwachsenen Sohnes. Entsprechend viel ist Bielig herumgekommen. Nach der Lehre im Freitaler Edelstahlwerk geht er 1974 zunächst wieder in seine Heimatstadt Halle zurück, zehn Jahre lang organisiert er begeisterte Sportmusikant Sportfeste und Meisterschaften – Jahre, in denen er aus dem Koffer lebt. 1987 kehrt er zurück nach Freital, um sesshaft zu werden, und baut hier nach der Wende den örtlichen Spielmannszug Blau-Weiß mit auf. Bielig studiert Tourismuswesen und macht sein Hobby zum Beruf. Er eröffnet ein eigenes Reisebüro und ein Busunternehmen; drei Jahre lang ist er Tourismusbeauftragter der Stadt und sitzt von 2004 bis 2008 im Kreistag. Heute berät er Unternehmen und Verbände wie die Winzergenossenschaft Meißen beim Außenmarketing.

„Der Tourismus ist ein wesentlicher Wirtschaftsfaktor im Landkreis“, sagt Bielig. In Freital gebe es ein großes Potenzial, das viel mehr genutzt werden müsse „Schloss Burgk, Bergbau, Tharandter Wald, das Hains, die Kleinbahn – alle diese Aushängeschilder müssten nach außen noch viel besser vermarktet werden.“ Über den Landtag könnten zusätzliche Mittel eingeworben werden, um bestmögliche Bedingungen zuschaffen.

Für Freital werde künftig vieles davon abhängen, wie es sich touristisch zwischen den drei Verbänden Dresden, Elbland und Osterzgebirge positioniert. Einen weiteren Schwerpunkt will Mario Bielig auf eine bessere Würdigung des Ehrenamtes legen. „So viele Menschen sind in Vereinen aktiv, das ist eine riesige Leistung.“. Da werde eine unwahrscheinliche soziale Arbeit geleistet, die viel mehr anerkannt werden sollte. So kann Bielig sich vorstellen, dass ehrenamtliche Tätigkeiten sowohl finanziell vergolten als auch später bei der Rente berücksichtigt werden.