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Der Zauber des Miteinanders

Schüler aus Mosambik waren zu Gast am Schiller-Gymnasium in Bautzen – das Motto lautete: „Partnerschaft auf Augenhöhe“.

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© Robert Michalk

Von Amelie Albrecht , Junge SZene

BVautzen. Es herrscht buntes Treiben im Bautzener Steinhaus. Schon von Weitem ist aus dem großen Saal das Lachen der Schüler zu hören. Gerade werden zwischen Luftballons und Schultaschen weiße Baumwollhandschuhe verteilt. Dann bilden sich drei Gruppen, die sich voller Tatendrang in die Arbeit stürzen. Dabei tragen heute alle schwarz. Das ist wichtig: Es steht Schwarzlichttheater auf dem Plan der SAG Mosambik. Neben den Schülern vom Schiller-Gymnasium sind an diesem Tag auch ihre Freunde aus Mosambik dabei.

Kontakt halten die Schüler aus dem ostafrikanischen Land mit den Jugendlichen in Bautzen seit 2008 unter dem Motto „Partnerschaft auf Augenhöhe“. Die Partnerschule ist in Beira. Die Küstenstadt zählt eine halbe Million Einwohner. Von dort sind sechs Schüler und zwei Lehrer an die Spree gereist. Eine von ihnen ist Ester Eduardo Cambanje. „Es ist toll. Bautzen ist sehr sauber im Gegensatz zu unserer Heimatstadt. Außerdem mag ich die Menschen und das Wetter“, sagt sie. Die Lehrerin von der Escola Secundária da Manga gehörte schon häufiger zur Delegation aus Beira. Dort waren auch schon Bautzener Schüler.

Abstecher zum Thema Wasser

Der diesjährige Abstecher der Mosambikaner widmet sich dem Thema Wasser. „Wasser gehört zu den immer knapperen Ressourcen. Wir wollten damit die Wichtigkeit des Wassers in den Vordergrund stellen“, sagt Regina Griese. Sie betreut als Lehrerin das Projekt. Neben einem Chemietag mit zahlreichen Experimenten legten die Schüler auch gemeinsam ein „Beet der Partnerschaft“ an. Es sieht aus wie die mosambikanische Flagge in Rot und grün. Darauf stehen unter anderem Zitronenmelisse, Lorbeer und Federborstengras.

Im Steinhaus stehen inzwischen die ersten Choreografien. Zu Musik werden Posen ausprobiert, Luftballons fliegen durch die Luft. Später im dunklen Saal werden auf der Bühne nur die Handschuhe zu sehen sein. Dann wird es dank der Schwarzlichtröhre so aussehen, als schweben die Hände der Schüler in der Luft.

Die Kommunikation ist bei diesem Miteinander kein Problem. Auf Englisch, notfalls auch mit Händen und Füßen werden Anweisungen gegeben. Magdalena Beschel spricht sogar portugiesisch, die Amtssprache Mosambiks. Sie hat auch gemeinsam mit Annalena Hobrak den Hut in der SAG Mosambik auf. „S“ steht für Schüler. „Es ist wohl eine Seltenheit, dass eine Schulpartnerschaft fast einzig und allein von Schülern getragen wird“, sagt Johann Olentisch. Zurzeit besteht die deutsche Seite der SAG aus zehn Schülern der sechsten bis zwölften Klasse und Regina Griese.

Neue Mitglieder gefragt

Neue Mitglieder sind immer gefragt. Denn Mitmachen lohnt sich. Durch die Partnerschaft sind tiefe Freundschaften entstanden. Bester Beweis sind die Proben zur Schwarzlichttheateraufführung. Zwischen den Jugendlichen herrscht eine unbeschwerte, ausgelassene Stimmung. Die Schüler lernen voneinander. Und zwar nicht nur Tanzschritte.

Für die Gäste aus Afrika ging es während ihres Aufenthaltes auch für einen Tag nach Dresden. „Dort waren wir im Panometer. Das barocke Dresden – so das derzeitige Thema der Ausstellung – beeindruckte mich am meisten“, sagt Ester Eduardo Cambanje. – Am vergangenen Wochenende hieß es dann Abschiednehmen. Am Sonnabend ging es für die Gäste zurück in die Heimat. Doch schon jetzt ist versprochen, dass man sich wieder sieht.