Von Carina Brestrich

Löbau. Seinen Ostergarten zu gestalten, das lässt sich Horst Thomas nicht nehmen, auch mit seinen jetzt 80 Jahren nicht. Jedes Jahr, etwa drei Wochen vor den Feiertagen, schmückt der rüstige Rentner den Baum in seinem Garten am Ende der Martin-Luther-Straße in Löbau. Während das bei anderen Gartenbesitzern meist keine große Sache ist, ist Horst Thomas dann immer eine ganze Weile beschäftigt. Schließlich sind es inzwischen um die 400 bunten Eier, die er auf die Äste fädelt.

Mindestens genauso viele Blüten strahlen auf der Wiese unter dem Baum. Denn die ist übersät mit Frühjahrsblühern. Ein paar Blumenkörbchen komplettieren den Ostergarten. Der ist in Löbau inzwischen zum Geheimtipp geworden. Spaziergänger bleiben am Zaun stehen, halten beim frühlingshaften Anblick inne. „Es kommen sogar ganze Kindergartengruppen, um sich den Garten anzusehen“, berichtet Elisa Kallinger, die Enkeltochter von Hort Thomas.

Schon als sie noch ein Kind war, hat sie ihr Osternest unter dem bunten Osterbaum gesucht. So ist das nun auch bei ihrem Sohn Lukas. Der zehn Monate alte Spross geht dieses Jahr zum ersten Mal bei seinen Urgroßeltern im Garten auf die Suche. Und Mama Elisa Kallinger denkt auch schon weiter: „Franz soll auch irgendwann mal den Osterbaum schmücken“, sagt die 28-Jährige. Denn die Tradition um den Ostergarten will die Familie auf jeden Fall fortsetzen: „Die Osterwiese wird es immer geben“, sagt sie.

Doch solange es geht, wird sich Horst Thomas um seinen Garten kümmern. Das tut er schließlich mit Hingabe, erzählt seine Enkeltochter: „Opa werkelt jeden Tag im Garten“, sagt sie. Und er ist begeistern von den vielen Zaungäste, die die Osterwiese bestaunen. „Es ist für ihn eine große Freude, wenn sich auch andere am Ostergarten erfreuen“, sagt sie.