Von Gespräch: Thomas Riemer
Wacker wird oft als „Leuchtturm“ der Region bezeichnet. Ist das berechtigt?
Der Begriff gefällt mir ganz persönlich zwar nicht. Aber wenn Sie damit die Größe und positive Entwicklung des Standortes Nünchritz und den Einfluss auf die Region meinen, stimmt die Bezeichnung schon.
Das heißt aber schon, dass Wacker für die Leute hier eine Art Hoffnungsträger und Mutmacher ist?
Die bisherige positive Entwicklung des Standortes, die nach außen hin insbesondere durch die hohen Investitionen und den Personalaufbau deutlich wahrgenommen werden, und der geplante weitere Werksausbau zeigen ganz deutlich, dass der Standort eine gute Perspektive für die Zukunft besitzt. Das erkennen auch die Mitarbeiter in Nünchritz, die jeden Tag mit eigenen Augen sehen, was sich hier bewegt. Ich denke schon, dass das Mut macht.
Wie stellt sich aus Ihrer Sicht denn das Verhältnis zur Gemeinde Nünchritz und den Bewohnern dort dar?
Wir haben ein sehr gutes Verhältnis zur Gemeindeverwaltung und den Nünchritzer Einwohnern, aber auch zu den Behörden und Einrichtungen des Landkreises. Zu dem guten Verhältnis tragen alle Amtsinhaber bei, insbesondere der Bürgermeister Udo Schmidt, der ein echter Mitstreiter für uns ist.
Heute gibt es wieder das Nachbarschaftsgespräch. Was bezwecken Sie damit?
Als Chemie-Unternehmen sind wir an der Aufrechterhaltung des guten Verhältnisses zu unseren Nachbarn interessiert. Information und ein offener Dialog mit der Öffentlichkeit leisten aus unserer Sicht einen wesentlichen Beitrag dazu. Information schafft Vertrauen. Daher informieren wir im Rahmen unseres jährlichen Nachbarschaftsgespräches über die Entwicklung des Werkes insbesondere im Bereich Sicherheit und Umweltschutz und geben den Teilnehmern die Gelegenheit, in direkten Dialog mit uns zu treten. In diesem Jahr findet übrigens auch wieder am 20. September der bundesweite Tag der offenen Tür statt, an dem wir uns beteiligen.
Wie engagieren Sie sich für die Region?
Als Unternehmen befürworten und unterstützen wir selbstverständlich auch Projekte zur Verbesserung der regionalen Infrastruktur. Als Beispiele sind zu nennen die Straßenanbindung von Nünchritz zur B 98, der Ausbau der B 98 und der B 169 sowie der Bau der Autobahn 16. Insbesondere was die Ortsumgehungen Zschaiten und Roda anbelangt denke ich, dass unsere Investitionen in Nünchritz bei den Debatten um den Straßenbau den letzten Anstoß gegeben haben, dass etwas passiert. Ein Beispiel ist die unbedingt nötige Straßenanbindung von Nünchritz zur B 98.
Wacker als Hoffnungsträger: Der Gesamtkonzern, zu dem Nünchritz gehört, zahlt allen Mitarbeitern einen Gehaltszuschlag, auf den die vor zwei Jahren verzichtet hatten. Passt das in die jetzige Zeit der eher schlechten Wirtschaftslage?
Die Frage ist schon oft gestellt worden. Dies ist ein weiteres Indiz dafür, dass wir langfristig von unserem Erfolg überzeugt sind. Ansonsten würden wir einen solchen Schritt nicht tun. Hierzu passt auch, dass wir in diesem Jahr unser Personal in Nünchritz weiter aufbauen und im September wieder 15 Jugendliche ihre Ausbildung bei uns beginnen.