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Die Brexit-Nacht von Belfast

Auch Nordirland gehört nicht mehr zur EU. Besonders schmerzhaft spürt man das im "Europa Hotel". 30 Mal wurde es im Nordirlandkonflikt bebombt.

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Ein Pro-Brexit-Anhänger feiert in Glasgow den EU-Austritt Großbritanniens. In Belfast, im Hotel Europa, hält man den Brexit für ein Desaster.
Ein Pro-Brexit-Anhänger feiert in Glasgow den EU-Austritt Großbritanniens. In Belfast, im Hotel Europa, hält man den Brexit für ein Desaster. © Andrew Milligan/PA Wire/dpa

Von Christoph Driessen

Freitagabend in Nordirland. Die letzten Stunden in der Europäischen Union. Zwar haben die Nordiren beim Referendum von 2016 mehrheitlich gegen den Brexit gestimmt, aber sie sind nun mal Teil des Vereinigten Königreichs. Mitgefangen, mitgehangen. Welcher Ort könnte angemessener sein, um diesen Abend zu verbringen, als das legendäre "Europa Hotel" von Belfast. Es führt den inoffiziellen Beinamen "meistbombardiertes Hotel der Welt". Während des Nordirlandkonflikts war das Hochhaus mit säulengeschmücktem Eingang Ziel von mehr als 30 Bombenanschlägen. Einmal gab ein IRA-Mann die Bombe einfach an der Rezeption ab. Für die pro-irische Terrororganisation war das 1971 eröffnete Luxushotel ein verhasstes Symbol britischer Macht.

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