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Die fünf großen Fehler beim Intervall-Fasten

Zwischen 18 Uhr am Abend und 10 Uhr am Morgen nichts zu essen, klingt einfacher, als es ist.

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Intervallfasten hilft beim Abnehmen und wirkt sich positiv auf die Gesundheit aus.
Intervallfasten hilft beim Abnehmen und wirkt sich positiv auf die Gesundheit aus. © imago/westend61

Von Ilona Bürgel

Wissen Sie, was Dinner Cancelling ist? Ein alter Hut: Schon unsere Omas haben vor 18 Uhr gegessen. Jetzt wird dafür plädiert, Mahlzeiten nur innerhalb von täglich acht Stunden einzunehmen, das heißt, 16 Stunden zu fasten. Das soll entgiften, heilen und den Körper entlasten. Ich habe es getestet, weil ich mir gern selbst eine Meinung zu Gesundheitstipps bilde. Mein Plan war, abends vor 18 Uhr und morgens nach 10 Uhr zu essen und dies mehrere Wochen durchzuhalten. Es ist mir nicht gelungen – unter anderem, weil ich nachts vor Hunger wach wurde. Deshalb habe ich die Strategie geändert: Nun lasse ich ab und an das Frühstück ausfallen. Dies ist deutlich leichter. Bevor Sie begeistert auf diesen Zug aufspringen, sollten Sie die fünf wichtigsten Fehler beim Intervallfasten kennen, um sie zu vermeiden:

Fehler 1: Sich selbst beschummeln

Was wollen Sie mit Intervallfasten erreichen? Geht es in Wahrheit ums Abnehmen? Endlich den Geheimtipp finden, der den ersehnten Erfolg bringt? Besser wäre, klar zu formulieren, was Sie wollen. Achten Sie bei der Zielformulierung darauf, dass sie positiv und attraktiv klingt. Also nicht „Ich muss drei Kilo abnehmen“, sondern „Ich trage mit Freude mein locker sitzendes rotes Sommerkleid in Größe xy“.

Fehler 2: Sich selbst überfordern

Oft beginnt man voller Energie und Enthusiasmus, übertreibt dann aber den Einsatz. So treiben wir im Alltag kaum Sport und im Urlaub gleich mehrere Stunden täglich. Besser wäre es, in kleinen Schritten zu testen, was für Sie machbar ist, Ihnen nützt und Freude bringt. Hauruck-Aktionen sind Stress für Körper und Geist.

Fehler 3: Kopf voller Zweifel

Wie viele Diäten haben Sie schon probiert, wie oft mit Kokosfett, Schüßlersalzen und Ähnlichem experimentiert? Wahrscheinlich immer dann, wenn Sie eine überzeugende Gesundheitsempfehlung bekommen haben. Und? Hat es gewirkt oder nicht? An schlechte Erfahrungen erinnern wir uns lange und intensiv. Daraus erwachsen Zweifel. Zweifeln wir, nehmen wir Probleme eher wahr oder würdigen das Erreichte nicht genug. Denken Sie lieber über Vorteile des neuen Konzeptes nach. Etwa die leichte Umsetzbarkeit. Gute Gedanken fördern gute Gefühle, woraus wiederum gutes Verhalten resultiert.

Fehler 4: Stressfaktoren ignorieren

Stress ist der Appetitmacher schlechthin. Das Stresshormon Cortisol sorgt für sinkenden Blutzucker und Heißhunger. Stehen Sie unter hohem Druck, haben Sie viel um die Ohren und gönnen sich selten Pausen, resultiert daraus häufig unkontrolliertes Essen. Lassen Sie nun zusätzlich eine Mahlzeit weg, kann dies den Heißhunger befeuern. Das ist kontraproduktiv.

Fehler 5: Konzept zu ernst nehmen

Sind Sie jemand, der Pflichten penibel erfüllt? Dann laufen Sie Gefahr, darüber den Genuss zu vergessen. Variieren Sie, hören Sie auf Ihren Körper. Wenn Sie erkältet sind oder einen wichtigen Termin haben, verschieben Sie Ihre Fastenstunden. Suchen Sie sich Gleichgesinnte, haben Sie Spaß. Lassen Sie auch den Gedanken zu, dass sich das Intervallfasten für Sie womöglich nicht bewährt. Es gibt viele andere Ideen, etwas für Körper, Gewicht und Gesundheit zu tun. Sie sind ja nicht der Sklave eines Konzeptes, sondern gestalten ein schönes, weil einmaliges Leben.