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Die Jurten am Rande der Stadt

Einst fanden Nomaden in den Steppen der Mongolei alles, was sie zum Leben brauchten. Inzwischen treiben die Folgen des Klimawandels die Hirten in die Städte – wo es von allem zu wenig gibt.

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Die Slums von Ulan Bator fangen jene auf, die das Landleben aufgegeben haben. Mehr als die Hälfte der 1,5 Millionen Einwohner leben in den Jurtenvierteln.
Die Slums von Ulan Bator fangen jene auf, die das Landleben aufgegeben haben. Mehr als die Hälfte der 1,5 Millionen Einwohner leben in den Jurtenvierteln. © Sascha Montag

Bevor er sich auf den Trip in sein verflossenes Leben begeben kann, muss er noch vierundzwanzig Stunden Dienst schieben. Wachmann Chinzorig, Sohn des Budsuren, liegt auf der Pritsche in seiner Kammer. Der Fernseher an der Wand zeigt ein Musikvideo: Pferde galoppieren durch die weite mongolische Steppe, ein Adler kreist am wolkenlos blauen Himmel und landet auf dem Arm eines Nomaden mit Fellmütze. Lieder der Pferdekopfgeige sind zu hören, die nach Sehnsucht klingen. Chinzorig zieht eine Zigarette aus der Schachtel. „Die Steppe ist mein Zuhause“, sagt er und lächelt müde. „Aber zurück kann ich nur noch für ein paar Tage im Jahr.“

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