Von Franz Herz
Osterzgebirge. Diese Woche läuft wieder die Kartoffelernte auf den Feldern in Reinholdshain und Liebenau. Freitag und Sonnabend können Liebhaber der selbst gesammelten Knollen auf die Felder. „Es sind reichlich Kartoffeln gewachsen“, sagt Wilfried Menzer, der Vorstandsvorsitzende der Agrargenossenschaft Reinholdshain. Nach dem trockenen Frühjahr haben die Knollen den Sommer über ausreichend Feuchtigkeit bekommen, um gut zu gedeihen.
Der Kartoffelacker wechselt jedes Jahr seinen Standort wegen der Fruchtfolge. Dieses Jahr liegt er an der Werkstraße, die am Ortsausgang von Reinholdshain Richtung Hirschbach nach rechts zum Asphaltmischwerk abzweigt. Auf 3,5 Hektar haben die Landwirte die Sorte Quarta angebaut, eine bewährte Speisekartoffel.
Beide Agrarunternehmen, sowohl die Genossenschaft in Reinholdshain als auch die Liebenauer Agrargesellschaft, haben ihr Abrechnungssystem vereinfacht. Sie wiegen nicht mehr einzelne Behälter, sondern sie geben Säcke aus, die 25 Kilogramm fassen. Die müssen dann nur noch gezählt werden. Ein Sack kostet in beiden Orten wie in den vergangenen Jahren sieben Euro. „Unsere Mitarbeiter helfen den Kunden auch, die Säcke vom Acker zu transportieren und ins Auto zu verladen“, verspricht Menzer. Neue Säcke verkaufen die Unternehmen vor Ort. Säcke aus dem vergangenen Jahr dürfen wieder verwendet werden.
Kartoffeln selbst lesen
In Liebenau liegt der Kartoffelacker dieses Jahr am Umsetzer oberhalb von Liebenau in Richtung Lauenstein, wie Raik Bellmann informiert, der im Unternehmen für den Pflanzenbau verantwortlich ist. Wer aus Richtung Börnchen kommt, biegt am besten vor dem Ortseingang nach rechts ab. In Liebenau führt der Weg beim Feuerwehrhaus in Richtung Milchviehanlage zum Acker. „Die Zufahrten sind ausgeschildert“, sagt Bellmann. So finden auch Fremde den Weg auf den Kartoffelacker. Im Falle, dass an den beiden Erntetagen starker Regen kommt, wird der Termin um eine Woche verschoben.
Bellmann hofft, dass möglichst viele Knollen bei den öffentlichen Terminen aufgelesen werden. Wenn etwas übrig bleibt, müssten die Mitarbeiter nachlesen. Was dabei noch zusammenkommt, wird in Säcke verpackt und an der Milchtankstelle in Liebenau verkauft. Wenn dann immer noch etwas übrigbleibt, geht das als Futter an die Kühe. Alle Knollen müssen vom Acker. Sonst treiben die im nächsten Jahr wieder aus und stören andere Kulturen.