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Dienst beim Klassenfeind

Norbert Hinsche diente einst in der NVA, Carsten Faust in der Bundeswehr. Sie kennen sich seit 30 Jahren. Wie sind sie miteinander klargekommen?

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Wiedervereint: Norbert Hinsche aus Sachsen-Anhalt (links) und Carsten Faust aus Hessen am Kasernentor der Bundeswehr in Mayen.
Wiedervereint: Norbert Hinsche aus Sachsen-Anhalt (links) und Carsten Faust aus Hessen am Kasernentor der Bundeswehr in Mayen. © Rüdiger Franz

Von Rüdiger Franz, Generalanzeiger, Bonn

So viel ist klar: Den Humor hat die deutsche Einheit Norbert Hinsche nicht genommen. „Im Westen sind Scheidungen teurer“, sagt er. Der 56-Jährige spricht aus Erfahrung, die sich auch in beruflicher Hinsicht erweitert hat. Denn Hinsche ist seit Jahrzehnten Soldat, anfangs im Dienst der Nationalen Volksarmee der DDR. Als er im Februar 1983 die Urkunde für „hohe Leistungen“ in der Unteroffiziersschule entgegennahm, dachte er natürlich nicht daran, dereinst dem „Klassenfeind“ treu zu dienen. Heute, drei Jahrzehnte nach der Wiedervereinigung, gehört Hinsche zu jenen aktiven Soldaten der Bundeswehr, die als ehemalige Angehörige der NVA auf die längste Dienstzeit in den vereinten deutschen Streitkräften zurückblicken können. Gemeinsam tut er das mit Carsten Faust aus Hessen. Beide sind heute Oberstleutnant der Bundeswehr.

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