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Döbeln erhöht Elternbeiträge kräftig

Die Beträge sind sehr unterschiedlich. Besonders hart trifft es Mütter und Väter von Krippenkindern.

Von Cathrin Reichelt
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Für die Kindereinrichtungen der Stadt Döbeln steigen ab 1. November die Elternbeiträge.
Für die Kindereinrichtungen der Stadt Döbeln steigen ab 1. November die Elternbeiträge. © dpa

Döbeln. Eltern, die ihren Nachwuchs in einer Krippe, einem Kindergarten oder Hort der Stadt Döbeln betreuen lassen, müssen ab dem 1. November tiefer in die Tasche greifen.

Die Döbelner Stadträte haben am Donnerstagabend für alle drei Einrichtungen die Erhöhung der Elternbeiträge beschlossen. Auch, wenn fünf Neinstimmen und sechs Enthaltungen zeigen, dass nicht alle Räte damit einverstanden sind. Es sei ein schwieriges und unbeliebtes, aber notwendiges Thema, meint Oberbürgermeister Sven Liebhauser (CDU). „In diesem Fall schlagen zwei Herzen in meiner Brust. Denn ich habe selbst drei Kinder.“

Am tiefsten müssen Mütter und Väter von Krippenkindern in die Tasche greifen. Sie zahlen bisher für einen Platz 229,75 Euro pro Monat. Künftig werden es mit 257,15 Euro genau 27,40 Euro mehr sein.

Mit 1,15 Euro fällt die geplante Erhöhung in den Kindergärten am geringsten aus. Dort kostet ein Platz derzeit 106 Euro und in Zukunft 107,15 Euro. Die Beträge in Krippe und Kita entsprechen 20 Prozent der Betriebskosten der Einrichtungen im vergangenen Jahr. Die Stadt behält damit die ursprüngliche Mindestgrenze bei.

Die Höchstgrenze liegt für die Krippe bei 23 Prozent. Das wären 295,72 Euro. 30 Prozent sind das Maximum für den Kindergartenplatz. Für den wären 160,71 Euro zu zahlen.

Die Erhöhung im Hortbereich mache sich laut Verwaltung durch die Berechnung des Elternbeitrages für den Hort der Schlossbergschule erforderlich. Der orientiert sich an der Sächsischen Förderschülerbetreuungsverordnung. „Beim Hort ist die Untergrenze freigegeben“, erklärt Jana Finke, Sachgebietsleiterin Kitas-Schulen.

In der Schlossbergschule sind, wie in allen anderen Einrichtungen, 2019 die Betriebskosten gestiegen. Das betrifft vor allem die Personalkosten. Zum einen werden mehr Erzieher benötigt. Denn in der Förderschule betreut eine Erzieherin 15 Kinder, in anderen Einrichtungen sind es 20. Zum anderen haben alle Erzieher eine heilpädagogische Zusatzausbildung. Dadurch erfolgt für den Hort der Schlossbergschule eine Steigerung der Elternbeiträge von 57,15 Euro auf 60,25 Euro für eine sechsstündige Betreuung.

Die Horte der Stadt Döbeln sollen alle gleich behandelt werden. Deshalb ist auch in den anderen Einrichtungen dieser Art derselbe Betrag zu zahlen. Gebe es eine Unterscheidung zwischen dem Hort der Förderschule und denen in Grundschulen und Kindertagesstätten würde die Erhöhung nur 71 Cent von 57,15 Euro auf 57,86 Euro betragen. Trotzdem bewegen sich die 60,25 Euro mit 20,83 Prozent ebenfalls noch an der, von den Stadträten gewählten unteren Grenze des Anteils der Eltern an den Betriebskosten.

Als Förderschule liegt die Obergrenze des Elternbeitrages für den Hort der Schlossbergschule bei 25 Prozent. Das wären 100,38 Euro. Für alle anderen Horte ist ein Anteil von höchsten 30 Prozent möglich. Würden sie separat behandelt, wären das 86,78 Euro.

Alle genannten Elternbeiträge betreffen das erste Kind einer Familie. Für das zweite und dritte Kind verringern sie sich. Und das vierte Kind besucht die Einrichtung kostenlos. Voraussetzung ist, alle Kinder sind so jung, dass sie gleichzeitig in einer Krippe, einem Kindergarten oder Hort der Stadt Döbeln angemeldet sind.

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