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Döbeln wandert in den Frühling

Bei schönstem Wetter kommen fast 3 500 Menschen zum Sachsen-Dreier.

Von Jens Hoyer
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3460 Wanderer waren unterwegs.
3460 Wanderer waren unterwegs. © Klaus-Dieter Brühl

Diesmal sind sie im Muldental zwischen Leisnig und Döbeln unterwegs. Zur Auswahl stehen Strecken zwischen acht und 47 Kilometern Länge. Fast 70 freiwillige Helfer versorgen die Wanderer mit Essen und Trinken. Es war die 35. Wanderung. Der Sachsen-Dreier soll eine Zukunft haben, ein Generationswechsel ist im Gange.

Der Sachsen-Dreier hat am Sonnabende wieder Massen in Bewegung gebracht. Bei der vom ESV Lok organisierten Wanderveranstaltung gingen dieses Mal 3464 Frauen, Männer und Kinder auf Entdeckungstour durch das Muldental zwischen Döbeln und Leisnig. „Die Teilnehmerzahl hat sich in den vergangenen Jahren bei rund 3500 eingependelt“, sagte Axel Weise, der die Veranstaltung mit Günter Schär von der Abteilung Wandern und Bergsteigen des ESV Lok organisiert. Weise war vor zwei Jahren beim ESV Lok eingestiegen und soll die Organisation nach und nach übernehmen. „Der Sachsen-Dreier darf nicht zu Ende gehen“, sagte Weise.

Zur Auswahl standen Strecken zwischen 8 und 47 Kilometern. Mehrfach waren die Organisatoren die Strecken abgegangen. Ein Problem seien nach dem Sturm umgestürzte Bäume gewesen, die von Sachsenforst entfernt werden mussten, sagte Weise. Die Wanderung selbst sei problemlos über die Bühne gegangen. Nur zwischen 8.30 bis 9.30 hätten sich längere Schlangen an den Bussen gebildet, die die Wanderer vom Lok-Stadion zum zweiten Startpunkt nach Leisnig bringen sollten. „Das müssen wir besser organisieren.“

Brigitte Bärwolf, Irene Ludwig und Christiane Hauer kamen am Ziel im Döbelner Lok-Stadion.
Brigitte Bärwolf, Irene Ludwig und Christiane Hauer kamen am Ziel im Döbelner Lok-Stadion. © Jens Hoyer

Brigitte Bärwolf, Irene Ludwig und Christiane Hauer kamen am Ziel im Döbelner Lok-Stadion schon wieder an, als andere gerade erst losmarschierten. Die drei rüstigen älteren Damen hatten die acht Kilometer lange Strecke über Masten und Technitz gewählt. „Es waren 11 300 Schritte“, sagte Irene Ludwig, die den Schrittzähler dabei hatte und die mit 81 Jahren die Älteste des Wandertrios ist. Wie die Frauen erzählten, sind sie seit einigen Jahren jedes Mal beim Sachsen-Dreier dabei. „Im vergangenen Jahr waren es sogar 18 oder 19 Kilometer“, sagte Irene Ludwig. Gegen 8.30 Uhr waren die drei am Lok-Stadion aufgebrochen und hatten rund zwei Stunden für die Runde gebraucht. Viele Familien sind beim Sachsen-Dreier auf Strecke gegangen. Teilweise mit Kleinkindern im Tragegestell oder mit Roller, um die größeren Kinder unterwegs bei Laune zu halten. Auch für manchen Hund war der Sachsen-Dreier eine Herausforderung. Die Bewohner der „Brücke-Wohnstätten“ in Hochweitzschen nutzten den Sachsen-Dreier für eine Gruppenwanderung. Fast 40 Personen aufgeteilt in zwei Gruppen waren bei schönstem Sonnenschein unterwegs. „Das Ergebnis von 19 beziehungsweise 15 Kilometern kann sich auch sehen lassen“, so Gabi Künzel, Mitarbeiterin der „Brücke“. Die Teilnehmer reisten zu der Wanderveranstaltung aus ganz Mitteldeutschland an. Die meisten Leute, nämlich 1230, waren auf der Runde Döbeln-Westewitz-Döbeln über 17 Kilometer unterwegs. 875 wählen die kürzere Acht-Kilometer-Runde über Technitz. 817 Wanderer gingen von Leisnig nach Döbeln auf die 19-Kilometer-Strecke. 237 Teilnehmer versuchten sich an 26 Kilometern. Immerhin 148 wagten sich an 38 Kilometer. Und sogar noch ein paar mehr, nämlich 157, wanderten von Döbeln bis Gorschmitz und zurück über 47 Kilometer.

Für ordentliche Verpflegung war gesorgt.
Für ordentliche Verpflegung war gesorgt. © Jens Hoyer

Ohne Helfer gibt es keinen Sachsen-Dreier. Fast 70 waren diesmal dabei, kassierten Startgebühr, füllten Teilnahmeurkunden aus. Sie schmierten im Akkord Fettbemmen aus 175 Kilo Brot und 80 Kilo Fett und schenkten fast 1000 Liter Tee aus. „Wir haben viele junge Helfer, denen das viel Spaß macht“, sagte Organisator Axel Weise. In Döbeln-Masten gab es eine von insgesamt fünf Verpflegungsstellen. Dort schmierten Petra Hundrieser und Ulrike Ernst Brote. „Bei dem Wetter macht das Spaß und die Leute sind gut drauf“, sagte Petra Hundrieser.

Ausnahmezustand beim Parken.
Ausnahmezustand beim Parken. © Jens Hoyer

Sachsen-Dreier bedeutet auch Ausnahmezustand beim Parken. Schon um 6.15 Uhr war der Parkplatz direkt am Lok-Stadion voll. Bei Aldi parkten die Leute teilweise auf dem Rasen. Auch die Parkplätze am Hauptbahnhof waren voll belegt. „Wir hatten fünf Leute im Einsatz, die sich ums Parken gekümmert haben“, sagte Organisator Axel Weise. Auch das ehemalige Zuckerfabriksgelände sei als Parkplatz ausgewiesen, aber kaum genutzt worden. „Wir haben schon überlegt, den Start zum Steigerhausplatz zu verlegen. Aber die Atmosphäre im Lok-Stadion ist einfach schöner.“