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Dresdner Eisläufer unterstützen Pechsteins Freund

Der Verein positioniert sich zum immer wieder polarisierenden Interimspräsidenten und dessen neuen Weg mit dem Verband.

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Matthias Große führt den Verband kommissarisch.
Matthias Große führt den Verband kommissarisch. © dpa/Sören Stache

Dresden. Das ist mal eine klare Ansage. Der Eislauf-Verein Dresden spricht sich vor der Mitgliederversammlung der Deutschen Eisschnelllauf-Gemeinschaft am 19. September deutlich für den Interimspräsidenten Matthias Große und dessen Konzept aus. Der Klub geht sogar noch einen Schritt weiter: Er ruft öffentlich zur Wahl des Lebensgeführten von Claudia Pechstein auf – und befürwortet damit die von Große angekündigte und auch schon begonnene Neuausrichtung des Verbandes.

„In dieser Versammlung geht’s um das Überleben des Leistungs- und Hochleistungssports unserer Sportarten Shorttrack und Eisschnelllaufen“, betont Silvio Schirrmeister, der Vorstandsvorsitzende des EV Dresden. Der Verein verfolge das Ziel, „unseren Sportlern Bedingungen zu schaffen, unter denen sie ihren olympischen Traum verwirklichen und hoffentlich erleben können“, meint Schirrmeister und unterstützt deshalb die Kandidatur Großes. „Neben den sportfachlichen Entscheidungen hat Matthias Große wieder für eine Funktionsfähigkeit des Verbandes gesorgt und versucht, Lösungen für die Vereine zu erreichen“, so Schirrmeister.

Am 18. Juni wurde Große zum kommissarischen Präsidenten berufen und begann gleich mit den Aufräumarbeiten. Er entließ erst den Bundestrainer, dann den Sportdirektor. Schließlich präsentierte er einen neuen Sponsor, der das finanzielle Überleben sichert. „Den Selbstbedienungsladen gibt’s nicht mehr“, deutete Große im SZ-Gespräch wirtschaftliche Unregelmäßigkeiten an, die es aufzuarbeiten gelte. Und: „Der Weltcuptourismus hört auf.“

Fest steht: Große hat den kriselnden Verband bereits verändert, und er professionalisiert ihn aus Schirrmeisters Sicht auch. Besonders die Hilfe für die Jugend und die Klubarbeit stehen nun wieder im Blickpunkt. Das Projekt „Kufenträume“ sei ein Herzstück. Dabei geht es um den Nachwuchs und dessen Perspektiven für die Winterspiele 2022 in Peking und 2026 in Mailand und Cortina d’Ampezzo – laut Schirrmeister „eine Initiative, die eine großartige Motivation für Sportler, Vereine und Verbände ist, um den olympischen Traum wahr werden zu lassen“.

Große habe in den vergangenen Monaten mit vielen Menschen gesprochen, beispielsweise am 22. Juli in Dresden auch mit Schirrmeister, und Entscheidungen getroffen, um die DESG wieder konkurrenzfähig zu machen. „Wir als Vorstand sind überzeugt davon, dass das der Weg ist, den der Verband und unsere Sportarten brauchen, um mit voller Kraft die nächsten Herausforderungen zu meistern“, so Schirrmeister. Großes Antwort ließ sich nicht lange auf sich warten: „Ich bin dem EV Dresden und Silvio Schirrmeister sehr dankbar.“ (SZ)