SZ +
Merken

Dresden verzichtet auf Gartenschau

Die Internationale Gartenbauausstellung (Iga) wird 2017 nicht in Dresden stattfinden. Das schlägt zumindest Wirtschaftsbürgermeister Dirk Hilbert (FDP) jetzt dem Stadtrat vor. Es ist das Ergebnis der Untersuchungen einer Arbeitsgruppe über Vor- und Nachteile einer Iga-Bewerbung.

Teilen
Folgen
NEU!

Von Bettina Klemm

Die Internationale Gartenbauausstellung (Iga) wird 2017 nicht in Dresden stattfinden. Das schlägt zumindest Wirtschaftsbürgermeister Dirk Hilbert (FDP) jetzt dem Stadtrat vor. Es ist das Ergebnis der Untersuchungen einer Arbeitsgruppe über Vor- und Nachteile einer Iga-Bewerbung. Mit einer Iga könnte die Entwicklung des Ostrageheges befördert werden, hatte Hilbert lange Zeit gehofft. Doch jetzt rudert er zurück: Der Preis wäre zu hoch. „Für die bauliche Entwicklung müssten wir einen dreistelligen Millionenbetrag aufwenden“, sagt er. Auch bei der Durchführung der Ausstellung sei es fraglich, ob die Stadt dabei keine Verluste machen müsse.

Zweiter Versuch gescheitert

In den 1990er-Jahren war Dresden mit seinem Ostragehege schon einmal heißer Kandidat für die Iga 2003. Damals hatte Oberbürgermeister Herbert Wagner (CDU) die Reißleine gezogen, das Risiko war zu hoch. Die Iga fand dann in Rostock statt.

Heute gehören aber der Stadt die meisten Grundstücke im Ostragehege, anders als damals. Erst im Februar 2008 hatte sie für rund sechs Millionen Euro 168000 Quadratmeter von der Münchner HVB Immobilien AG erworben. Bis auf drei kleine Ausnahmen ist sie nun im Besitz der gesamten Ostra-Insel.

In den vergangenen Jahren sind auf dem Gelände das Sportschulzentrum und mehrere Sportstätten entstanden. Für das Areal, das hauptsächlich für Sport, Kultur und Freizeit genutzt werden soll, gab es immer wieder Vorschläge. Nur große Einkaufszentren schließt die Stadt von vornherein aus.

Nun werden in den nächsten Tagen wieder Bagger und Kräne anrücken. Zwischen dem Messeeingang und dem Röschenhof entsteht ein neues Tagungszentrum. Es wird nach den Plänen des Architekturbüros Knerer + Lang errichtet. Für den Bau haben sich acht Firmen beworben. Das Unternehmen Wolff&Müller hat den Zuschlag für das 3,5 Millionen Euro teure Projekt erhalten. Es stellte gestern die ersten Baueinrichtungen auf. „Am 11. Februar soll der Bau beginnen. Wir haben einen engen Zeitplan, denn der Neubau muss bis September fertig sein“, sagt Messe-Geschäftsführer Ulrich Finger. Die Semicon, die wichtigste Fachmesse der Halbleiterindustrie, findet im Oktober in Dresden statt.

„Börse Dresden“

2010 soll dann die Rekonstruktion des einstigen Schlachthofhotels, heute besser als Röschenhof bekannt, beginnen. Auch hier werden zusätzliche Tagungsräume geschaffen. Im Schlachthofhotel war früher auch die Fleischbörse. Daran erinnernd soll künftig das Tagungszentrum im Neubau und im Hotel als Teil der Messe Dresden mit dem separaten Namen „Börse Dresden“ geführt werden. Wirtschaft