SZ +
Merken

Dresdner Hof feiert und baut

Das Hotel in Zittau hat 40-jähriges Bestehen. Investieren und Ausbilden laute das Erfolgsrezept, sagt die Chefin.

Teilen
Folgen
NEU!
© Mario Heinke

Von Mario Heinke

Zittau. Eine zehnköpfige Gruppe Radfahrer bereitet sich unter den alten Bäumen, die vor dem Hotel „Dresdner Hof“ stehen, gut gelaunt auf die Abfahrt vor. Es dauert einige Minuten, bis die Räder ins Rollen kommen und das Hotelgelände verlassen. Kathrin Scholz verabschiedet die Gäste im morgendlichen Sonnenschein, holt sich einen Pott Kaffee aus dem Restaurant und atmet kurz durch.

15 Mitarbeiter, der Ehemann, zwei Söhne und die Hotelchefin selbst tun alles, um anspruchsvolle Gäste zufriedenzustellen. Das ist gar nicht so einfach, fehlt auf dem Frühstücksbuffet Dinkelbrot, laktosefreie Milch oder weiße Schokolade, kann das heutzutage schon zu Beschwerden oder negativen Bewertungen im Internet führen. Kathrin Scholz stellt sich den alltäglichen Herausforderungen, sie kennt das Geschäft seit ihrer Kindheit. Am Freitag feiert sie mit ihrer Mannschaft, zu der auch vier Auszubildende gehören, sowie mit der Familie „40 Jahre Dresdner Hof“. Dazu lädt sie die Zittauer zu einer Sommerparty mit der Stratos Band, Miss Molly Wood und dem Gründervater Klaus Richter in den Garten des Hotels ein.

Richter eröffnete im Oktober 1977 den „Dresdner Hof“. Dies sei „ein weiterer Schritt zur Verbesserung der gastronomischen Versorgung der Bevölkerung“, schrieb die SZ damals und nannte die Eckkneipe „die Oma der Zittauer Gaststätten“, weil das Lokal bereits im Jahr 1775 an gleicher Stelle ansässig gewesen sein soll. 1991 ließ Klaus Richter das Haus sanieren und acht Zimmer anbauen. 1995 kam das gegenüberliegende Gebäude in der Äußeren Oybiner Straße 12 dazu, in dem sich das Hotel jetzt befindet. Im Jahre 2007 übernahm Tochter Kathrin Scholz das Familienunternehmen. „Das 30-jährige Jubiläum haben wir irgendwie verpasst“, erzählt sie. Die Sommerparty soll auch das Restaurant „Scholek“ noch etwas bekannter machen. Immer wieder klinken Leute an der Tür am ehemaligen Lokal auf der gegenüberliegenden Straßenseite, erzählt die Chefin. Das Haus wird schon seit 2010 nur noch für Feiern und Tagungen genutzt, weil das Restaurant im heutigen Hotelgebäude zu finden ist. Das „Scholek“ biete neben dem viktorianischen Wintergarten auch einen großen Biergarten zum Chillen mit Sofa, Liegestühlen und weißen Fässern unter uralten Bäumen. „Chill and Grill“, lautet deshalb auch das Motto der Sommerparty im Garten.

Die Auslastung des Hotels liegt bei 90 Prozent. Ein Wert, der weit über dem Durchschnitt in der Region liegt. „Wir investieren immer wieder“, sagt die Chefin und fügt hinzu: „Jetzt machen wir die Bäder neu.“ Schnelles Internet und die Sport-Programme eines privaten Anbieters auf allen Zimmern gehören zum Standard. Familie Scholz baute in den vergangenen Jahren das Angebot kontinuierlich aus. Neben dem Haupthaus gehören die Pensionszimmer auf der anderen Straßenseite, die „Stadtpension“ auf der Neustadt, Monteurzimmer im Stadtgebiet und das „alte Hotel“, das Eventhaus für Feiern und Tagungen dazu.

Jüngstes Projekt ist die Errichtung einer weiteren Pension im Gebäude der ehemaligen Kaufhalle Mitte an der Ecke Albert-/Reichenberger Straße. Das kann aber noch etwas dauern, denn der Abschluss des Kaufvertrages zog sich einige Zeit hin, so die Hotelchefin. Auf dem Nachbargrundstück wurde in diesen Tagen eine Mauer hochgezogen, um den ursprünglichen Zustand wiederherzustellen. Mit dem Projekt Pension hat das nichts zu tun, so Frau Scholz.