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Ehemaliges Café wird Physiotherapie

Eine Familie hat in ein Wohnhaus in Neukirch investiert. Davon haben nun auch die Patienten etwas.

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© Steffen Unger

Von Ingolf Reinsch

Neukirch. Ihren neuen Arbeitsplatz hat sich Ina Thomas selbst geschaffen – in der ehemaligen Wohnung ihrer Familie, die einen Stock höher gezogen ist. Entstanden ist eine moderne Physiotherapie – mit Empfangstresen, Wartezimmer, zwei Behandlungsräumen und einem Sportraum. Große Fenster und fast weiße Wände machen die Räume hell. Die große Glastür zum Schieben im Sportraum ist todschick. Hier wird auch die Handschrift von Ehemann Oliver sichtbar. Er ist Architekt in Neukirch. Das grüne Mobiliar fügt sich gut in die Räume ein. Grün ist nicht nur die Farbe der Hoffnung, sagt Ina Thomas. Die 37-Jährige verbindet mit ihr vor allem die Natur, den Wald, den sie fast vor der Haustür hat, und Interessen wie das Wandern. Werte, die ihr wichtig sind und die sie an ihre Patienten gern weitergeben möchte. Auch im Sinne von Bewegung an frischer Luft als Teil einer gesunden Lebensweise.

Ein Bild aus den Anfangsjahren des um 1916 errichteten Hauses. Es beherbergte viele Jahre ein Ausflugslokal, zuletzt das Café „Valtental“.
Ein Bild aus den Anfangsjahren des um 1916 errichteten Hauses. Es beherbergte viele Jahre ein Ausflugslokal, zuletzt das Café „Valtental“. © Repro: Steffen Unger

Seit dem Jahr 2002 ist Ina Thomas, die im Bischofswerdaer Ortsteil Pickau aufgewachsen ist, Physiotherapeutin. Sie arbeitete zunächst im Schiebocker Fitnessstudio FIB, bis ihre inzwischen 14 Jahre alter Tochter geboren wurde. Später war sie angestellte Physiotherapeutin. Zu Beginn dieses Jahres eröffnete sie ihre eigene Praxis. Dort ist sie vorerst Einzelkämpferin. Angeboten werden Manuelle Therapien, Massagen, Krankengymnastik, Manuelle Lymphdrainage und Elektrotherapie. In dieser Woche starten auch ihre Rückenschul- und Pilateskurse. Künftig soll noch die Osteopathie hinzu kommen. Die dafür erforderliche Ausbildung als Heilpraktikerin hat sie bereits absolviert. Im Herbst möchte sie die Prüfung ablegen.

Das rund 100 Jahre alte Haus nahe des Valtentalsees, in dem Ina Thomas praktiziert, dürfte nicht nur vielen Neukirchern gut bekannt sein. Es beherbergte einst ein bei Ausflüglern bekanntes und beliebtes Café. Es bestand bis in die 90er Jahre hinein. Nachdem Oliver und Ina Thomas die Immobilie im Jahr 2010 ersteigert hatten, fanden sie neben vielen anderen Utensilien aus Gaststättenzeiten auch noch einen Werbeaufsteller der Eismarke Schöller, wie er nach der Wende vielerorts zu sehen war. „Hier war der Gastraum“, sagt Ina Thomas und zeigt auf das zum Sportraum umgebaute größte Zimmer ihrer Praxis. Der Blick nach außen geht über den Garten zur benachbarten Pension und weiter zum Valtenberg. Idyllischer kann man kaum wohnen und arbeiten. „Genau das haben wir so gewollt. Wir möchten naturnah wohnen und leben“, sagt Ina Thomas. Aus diesem Grund bauten sie und ihr Mann nicht neu mitten im Ort, sondern entschieden sich für ein Haus am Neukircher Ortsrand. Patienten können direkt davor ihr Auto abstellen.

Die Familie ist sportlich; sie genießt die Bewegung in der Natur. Tochter Luise, die in die achte Klasse geht, ist ein Ass im Biathlon und eine von jenen Jugendlichen, die der Oberlausitzer Biathlonverein Ringenhain zur Eliteschule des Sports nach Altenberg delegierte. Sohn Erwin, zehn Jahre, besucht die fünfte Klasse im Bischofswerdaer Goethe-Gymnasium.

Die Familie ersteigerte das ehemalige Café „Valtental“, um es schrittweise zu sanieren und das Gebäude fürs Wohnen zu nutzen. In den ersten Jahren wohnten Ina und Oliver Thomas mit ihren Kindern im Erdgeschoss. Nachdem die obere Wohnung frei wurde, modernisierten sie auch diese und zogen eine Etage höher. Nun beherbergt das Erdgeschoss die „Physiotherapie im Valtental“. Die Sache läuft gut an“, sagt Ina Thomas. Die Zuwegung ist zurzeit noch Baustelle. Doch im Haus erwartet die Patienten eine freundliche, ruhige und entspannte Atmosphäre. Genau das Richtige für eine Physiotherapie.

www.physio-valtental.de