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Ein Bauwagen als Basiscamp

Ein neues Projekt im Waltersdorfer Naturparkgarten soll ab September Kinder für die Natur begeistern. Schon jetzt freuen sich viele darauf.

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© Matthias Weber

Von Mario Sefrin

Sigrun Löffler kann es kaum erwarten, dass es endlich losgeht. Im September wird sie sich zum ersten Mal mit Kindern in Waltersdorf auf Entdeckertour begeben. Danach soll in jedem Monat eine neue Entdeckertour starten. „Wir wollen Kinder spielerisch an die Natur heranführen“, sagt Sigrun Löffler.

Hinter dem Angebot steckt ein neues Projekt des Vereins „Naturpark Zittauer Gebirge“. Mitglieder des Vereins, der die Verwaltung im Naturpark übernimmt, sind die Gemeinden in der südlichen Oberlausitz sowie der Landkreis Görlitz, der Träger des Naturparks „Zittauer Gebirge“ ist. Daneben bestehen enge Beziehungen zwischen dem Verein und vielen Partnern. Das Angebot „Komm auf Entdeckertour“ ist das erste große Projekt, dass der Naturparkverein auf die Beine gestellt hat. Und obwohl bisher nur auf Flyern, in einigen Gemeindeblättern sowie wenigen Schulklassen darüber informiert wurde, gibt es bereits 13 Anmeldungen für die erste Veranstaltung im September. „Darüber freuen wir uns sehr“, sagt Sigrun Löffler.

Die Jonsdorferin, die eine Ausbildung zur zertifizierten Natur- und Wildnispädagogin absolviert hat, ist seit Monaten mit der Vorbereitung des Projekts beschäftigt. „In unserer Region fehlen solche Angebote. Das wurde mir in Kindertagesstätten bestätigt“, sagt Sigrun Löffler. Dabei seien gerade solche Angebote wichtig für die Entwicklung von Kindern. „Wenn ich mit Kindern unterwegs bin, spüre ich, dass sie es genießen, in der Natur zu sein und zur Ruhe zu kommen“, erzählt die Jonsdorferin.

Sie wandte sich darum mit der Idee für ein Naturprojekt an den Naturparkverein – und stieß dort sofort auf offene Ohren. „Eigentlich hatten wir beide denselben Gedanken, mit Kindern etwas in der Natur zu machen“, sagt Aline Förster, die das Naturparkhaus in Waltersdorf leitet und die Geschäfte des Naturparkvereins führt. Schnell sei man sich darum einig gewesen, ein Naturprojekt zu starten, das im Waltersdorfer Naturparkgarten angesiedelt ist. Dort soll sich künftig einmal im Monat die Naturparkgruppe mit Kindern im Alter von acht bis elf Jahren treffen. „Voraussichtlich wird das jeweils der erste Sonnabend im Monat“, sagt Aline Förster.

In der Zeit von 10 bis 16 Uhr sollen die Kinder dann gemeinsam mit Sigrun Löffler auf vielfältige Art und Weise Natur erleben. In den Ferien soll es auch dreitägige Treffen geben. Das soll aber nicht nur auf dem Naturparkgarten in Waltersdorf passieren: „Es ist vorgesehen, mit den Kindern auch in die anderen Orte des Naturparks zu gehen“, gewährt Sigrun Löffler schon mal einen ersten Blick in ihre langfristigen Planungen.

Waltersdorf wird aber immer der Anlaufpunkt der Naturparkgruppe bleiben. Extra dafür wurde ein alter Bauwagen hergerichtet, der im Naturparkgarten seinen Platz findet und für Sigrun Löffler und ihre naturbegeisterten Kinder sozusagen das Basiscamp ist. Der Bauwagen stammt aus Sigrun Löfflers früherem Berufsleben, als die Jonsdorferin noch ein Straßen- und Tiefbauunternehmen leitete. Dass aus dem Bau- nun ein Spiel- und Lernwagen geworden ist, freut sie sehr. „Das Projekt soll ja ein Ganzjahresangebot mit jahreszeitlich angepasstem Programm sein“, sagt Sigrun Löffler. Und da gibt es bei schlechtem Wetter auch mal die Möglichkeit, sich in den Wagen zurückzuziehen.

Finanziert wird das neue Projekt aus den Mitgliedsbeiträgen des Naturparkvereins. Aline Förster ist stolz darauf: „Das Projekt wird nicht gefördert, es ist vollständig ein Angebot des Vereins für Kinder in der Region“, sagt sie. Sigrun Löffler arbeitet im Rahmen des Projektes auf Honorarbasis für den Naturparkverein, die Eltern müssen jeweils nur Unkostenbeiträge zahlen. Sowohl Aline Förster als auch Sigrun Löffler legen bei dem neuen Angebot Wert auf Langfristigkeit: „Wir wollen das Projekt in Richtung Kinder- und Jugendbildung entwickeln. Es geht darum, Kinder in der Wahrnehmung der Natur zu schulen.“

Die Teilnehmerzahl für die Naturparkgruppe ist zwar begrenzt, doch bei großem Interesse kein Grund, Kinder wieder wegzuschicken, sagt Aline Förster. „Dann werden wir sicher noch eine zweite Gruppe ins Leben rufen. Kinder, die Interesse zur Mitarbeit haben, können sich jedenfalls noch dafür anmelden. Vor dem ersten Projekttag wird es einen Elternabend geben, in dem noch einmal ausführlich über die Naturparkgruppe informiert wird.

Anmeldung unter naturpark-zittauer-gebirge.de