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Ein Neuanfang an der Heidemühle

An der Heidemühle hat wieder ein Biergarten eröffnet. In drei Jahrensoll die Gaststätte folgen.

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Die Heidemühle hat einen neuen Pächter. Fred Miosga, Bauunternehmer aus Berlin, kümmert sich jetzt darum, dass Ausflügler in der Heide nicht durstig bleiben müssen. Der Biergarten mit zwei Kaminbauden hat seit Kurzem wieder ganztägig geöffnet.

„In den Hütten können wir auch während der Wintersaison Gäste bedienen“, sagt Miosga. Sandstein und Holz sorgen für eine rustikale Gemütlichkeit.

Ebenso urig soll auch die Heidemühle-Gaststätte eingerichtet werden. Derzeit wird das Haus entkernt und von Grund auf erneuert. 2013 soll darin ein Restaurant eröffnen, im oberen Geschoss außerdem eine Pension.

An Ideen mangelt es dem Neuen nicht: Im Oktober soll auf der großen Wiese ein Teich ausgebaggert werden. „In die Mitte kommt eine Insel, da können Livebands spielen. Und am Teichrand sitzen die Gäste auf Liegestühlen.“ Im Frühjahr ist außerdem ein neuer Spielplatz geplant.

Anlaufpunkt für Wanderer

Schon kehren die ersten Wandergruppen wieder regelmäßig ein. Miosga hofft darauf, sich schnell wieder eine Stammkundschaft aufbauen zu können. Bei der Speisekarte setzt er auf regionale Produkte. „Lohn und Brot sollen hier bleiben“, sagt er.

Auch das Bier kommt aus Sachsen. Es ist eine Spezialität, die er sich von einem befreundeten Brauer herstellen lässt – eine Sorte hell und eine dunkel. Miosga nennt es „Haidemüllers Bier“. Auch die Gaststätte schreibt er mit AI.

Der Eigentümer Joachim Bürger ersteigerte die Heidemühle samt ihrer weiteren Gebäude 2001. Die hinteren Häuser baut er zu Ferienwohnungen aus. Die ersten vier sind schon bezogen, bis 2013 sollen es insgesamt 20 sein.

Probleme mit den Ämtern verzögerten immer wieder die Arbeiten. Besonders die Klärung des Abwassers war kompliziert, da das Gelände nicht an das zentrale Netz angeschlossen ist. Deshalb filtert jetzt eine eigene Wasseraufbereitungsanlage die Abwässer. Inzwischen sei alles genehmigt, sagt Miosga.

Die Geschichte der Mühle reicht bis ins 16. Jahrhundert zurück. Damals stand sie noch weiter flussabwärts, wo der Haarweidenbach in die Prießnitz mündet. Mit dem Ausbau der Radeberger Chaussee verlegte der damalige Müller die Mühle 1841 an ihren heutigen Standort und eröffnete ein Wirtshaus. 1881 wurde die Gaststätte nach einem Brand im Schweizer Stil neu errichtet. Mitte des 20. Jahrhunderts entstand dazu ein Betriebsferienheim. 1997 mussten die damaligen Pächter die Heidemühle wegen mangelnder Hygiene schließen.

Pächter fühlt sich als Sachse

„Dresden hat es verdient, dass die Heidemühle wieder im alten Glanz erstrahlt“, findet Miosga. Der 50-Jährige fühlt sich inzwischen ganz als Sachse. Bei seinen Bauprojekten legt er stets selber Hand an. Mit seiner Frau Susann und den beiden Töchtern zog er nach Langebrück, um dichter dran zu sein. Nach Berlin will er nicht zurück. „Ich habe mich in das Land verliebt, fühle mich immer noch wie im Urlaub“, erklärt er. Robert Berlin