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Ein neues Gewerbegebiet für Dresdens Süden

Auf der Fläche zwischen Kauscha und der Autobahn ist Platz für 15 Firmen. Im Frühjahr können die ersten Arbeiten beginnen.

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© Sven Ellger

Von Nora Domschke

Noch ist auf dem Acker oberhalb der Kauschaer Siedlungen nicht viel zu sehen. Aber schon im Frühjahr 2015 sollen auf dem etwa 25 000 Quadratmeter großen Gelände zwischen Wohnhäusern, der Autobahn 17 und der Tschirnhausstraße die ersten Bagger anrollen. Auf insgesamt acht Baufeldern könnten sich 15 Firmen ansiedeln, sagt Projektleiter Peter Großer.

In den vergangenen Wochen wurde bereits die neue Zufahrtsstraße vorbereitet. Wenn im kommenden Jahr die Bauarbeiten an den einzelnen Hallen beginnen, wird die 50 Meter lange Trasse asphaltiert und bis zu den neuen Betrieben verlängert. „Eine direkte Anbindung zum Autobahnzubringer Tschirnhausstraße wird es allerdings nicht geben“, so Großer weiter. Der Bauingenieur hatte ursprünglich einen großen Hallenkomplex geplant, der sich über die gesamte Länge des Baugeländes erstreckt. Das hatte das Stadtplanungsamt abgelehnt und stattdessen eine kleinteilige Bebauung gefordert. „Es soll ein ähnlicher Gewerbepark werden wie in Coschütz.“

Peter Großer entwickelt das Gebiet im Auftrag von Dieter Seifert. Der 84-Jährige Dresdner lässt einige seiner Kauschaer Grundstücke bebauen. Bereits vor sechs Jahren entstanden nahe der historischen Eiche am Geberbach neue Wohnhäuser. Nun folgt das Gewerbegebiet auf einem ehemaligen Hopfenfeld, in dessen Erschließung hat Seifert eigenen Angaben zufolge etwa 600 000 Euro investiert.

Dabei gab es dort schon vor 6 000 Jahren die ersten Siedlungen. Reste davon wurden vor etwa zehn Jahren gefunden, als der Eigentümer auf seine Kosten Grabungen auf dem Acker machen lassen musste. Peter Großer, der die Arbeiten begleitete, war überrascht, was dabei alles zutage kam. „Sehr beeindruckend waren die Speerspitzen“, sagt er heute. Bereits seit zwölf Jahren plant er nun schon den Bau des Gewerbeparks. Das gesamte Areal soll mit Sträuchern begrünt werden. Als Sichtschutz für die angrenzenden Wohnhäuser wird im nördlichen Teil ein kleiner Erdwall errichtet. Um Lärm brauchen sich die Nachbarn indes keine Sorgen zu machen: „Hier dürfen keine geräuschintensiven Unternehmen ansiedeln“, sagt Großer. So sind bereits drei Standorte für Baufirmen reserviert, die ihre Hallen als Lager für Baumaterial und Maschinen nutzen. Zudem sind Büros geplant. Das Besondere am neuen Gewerbepark ist die sogenannte Mischnutzung. Demnach sollen Werkswohnungen gebaut werden, in denen Mitarbeiter oder Hausmeister der Betriebe direkt vor Ort eine Bleibe finden.

Dennoch soll in Kauscha auch produziert werden. Interesse bekundete unter anderem ein CNC-Fräsbetrieb. Fest steht, dass verschiedene Kfz-Unternehmen, ein Wohnmobilbauer, eine Garten- und Landschaftsbaufirma sowie eine Spedition in den Gewerbepark ziehen. Außerdem hat eine Tagespflege ein Baufeld reserviert, die in Kauscha künftig Senioren betreuen will. In dem Neubau soll auch ein Café oder eine kleine Kantine entstehen. Das gesamte Gewerbegebiet wird künftig über einen DSL-Anschluss mit schnellem Internet versorgt und ist vollständig mit Wasser- und Stromleitungen erschlossen.

„Im Januar wollen wir die ersten Kaufverträge mit den Firmen perfekt machen“, sagt Großer. Diese müssen etwa 70 Euro pro Quadratmeter berappen. Den Angaben des Projektleiters zufolge ist die Nachfrage nach Gewerbeflächen im Dresdner Süden groß. Er rechnet deshalb damit, dass das Areal bis Ende 2016 komplett bebaut ist.