SZ +
Merken

Ein neues Rechenzentrum entsteht

Die Firma IBH IT-Service baut ein eigenes Gebäude in Coschütz-Gittersee. Der Platz im Gewerbegebiet wird knapp.

Teilen
Folgen
NEU!
© Sven Ellger

Von Bettina Klemm

Sandra Horn tritt aus dem Schatten ihres Vaters. Seit zwei Jahren arbeitete die 35-Jährige zwar schon als kaufmännische Geschäftsführerin der IBH IT-Service GmbH, aber meist im Hintergrund. Nun tritt die junge Frau zur Grundsteinlegung in Coschütz-Gittersee ans Mikrofon. Der Neubau ist ihr Werk. „Er ist zugleich eine neue Etappe in der Firmengeschichte. Nach 20 Jahren verlassen wir das Technologiezentrum in der Gostritzer Straße. Dort reicht uns der Platz nicht mehr“, sagt sie. IBH wolle weiterwachsen. Der Neubau biete dafür eine zeitgemäße Möglichkeit, um wettbewerbsfähig und erfolgreich am Markt zu agieren, erklärt Sandra Horn weiter. Zu den derzeit 30 Mitarbeitern sollen im nächsten Jahr etwa 25 hinzukommen.

Die Visualisierung (kl. Foto) zeigt die Ansicht von der Hofseite. Foto: Sven Ellger
Die Visualisierung (kl. Foto) zeigt die Ansicht von der Hofseite. Foto: Sven Ellger

Das Herzstück des Neubaus an der Ecke Pforzheimer/Heilbronner Straße ist das Rechenzentrum mit über 200 Quadratmetern Fläche. Es soll den neuesten Normen und Standards entsprechen. Kurz vor der Grundsteinlegung am Dienstag wurde dafür gerade die Bodenplatte gegossen.

Insgesamt hat das reichlich vier Millionen Euro teure Firmengebäude 2 000 Quadratmeter. Dazu gehört auch ein 180 Quadratmeter großer Multifunktionsbereich, der für Schulungen und Tagungen genutzt werden kann. Vorerst entsteht dieser Gebäudeteil nur im Erdgeschoss. „In einigen Jahren können dort noch ein oder zwei Geschosse daraufgesetzt werden“, sagt Thomas Horn.

Nur elf Monate liegen seit den ersten Gesprächen über eine Ansiedlung in Coschütz-Gittersee zurück. Im Herbst nächsten Jahres soll Einzug gefeiert werden. Dann begeht die IBH auch das 25. Firmenjubiläum. Der heute 67-jährige Chef hatte 1991 das Ingenieurbüro „Prof. Dr. Thomas Horn“ gegründet. Er hatte in St. Petersburg studiert und promoviert, galt 1988 als jüngster Professor für Informatik in der DDR. Nach der politischen Wende hatte Horn den Lehrstuhl für Systemprogrammierung an der TU Dresden inne. Er war maßgeblich an der Einführung des Internets in Dresden beteiligt. Weil das Beratungsbüro gut lief, entschied sich Horn 1994, es hauptberuflich als IBH Systemhaus und Internet-Service-Provider zu führen. Zwei Jahre später erfolgte die Umwandlung in eine GmbH. Im vergangenen Jahr erwirtschaftete die IBH einen Umsatz von etwa 6,5 Millionen Euro. Schwerpunkte sind neben vielfältigen Dienstleistungen als Internet-Service-Provider das Betreiben eigener Rechenzentren im Großraum Dresden und die damit verbundenen Cloud-Dienstleistungen. Das schnelle Internet hat die IBH als Partner der Drewag auch ins Gewerbegebiet Coschütz-Gittersee gebracht. Dresdens Erster Bürgermeister Dirk Hilbert (FDP) lobt zur Grundsteinlegung die gute Zusammenarbeit mit der IBH beim Netzausbau für die Dresdner Wirtschaft.

Im Gewerbegebiet Coschütz-Gittersee sind derzeit 60 Unternehmen angesiedelt, darunter zahlreiche aus Hightechbranchen. Allein in den vergangenen zwölf Monaten haben sich drei Unternehmen neu angesiedelt, sagt Rico Nonnewitz vom Amt für Wirtschaftsförderung. „Das Gewerbegebiet ist zu 76 Prozent ausgelastet. Derzeit stehen noch zehn Hektar Gewerbefläche zur Verfügung. Über 4,7 Hektar befinden wir uns zurzeit in Verkaufsverhandlungen“, sagt Nonnewitz. Die Stadt Dresden verfügt über sieben kommunale Gewerbegebiete. Die Auslastung beträgt 73,3 Prozent. Dabei sind die Gewerbegebiete Technopark Nord und Langebrück „Lösigberg“ hundertprozentig ausgelastet. Private Gewerbegebiete seien zu etwa 65 Prozent ausgelastet.