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Ein Tagesausflug ins Grüne

Die Hauskrankenpflege Schindler eröffnet in Ludwigsdorf eine Tagesstätte für Senioren.

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© Pawel Sosnowski/80studio.net

Von Jenny Thümmler

Hinter Barbara Schindler liegen spannende Monate. Und noch erwartungsvollere vor ihr. Nach einem dreiviertel Jahr Bauzeit ist die neue Seniorentagesstätte in Ludwigsdorf fertig. Dort, wo früher ein Steakhaus war und danach ein kleiner Einkaufsmarkt, sind bald Senioren zu Besuch und verbringen einen schönen Tag unter ihresgleichen. „Atrium“ prangt groß als Schriftzug an dem ebenerdigen Gebäude an der Pfeiffergasse. Und das Atrium ist auch das Herzstück des Hauses: ein marmorner Springbrunnen in der Mitte, Glasdach obendrüber, ein Raum zum Wohlfühlen. Und genau das will Barbara Schindler in Ludwigsdorf auch schaffen: eine Wohlfühloase für Senioren. „Wir haben in den vergangenen Monaten nicht ein einziges Mal gezweifelt, ob das der richtige Weg ist“, sagt die Geschäftsführerin von BS Hauskrankenpflege Schindler, „der Bedarf ist riesig.“

Jeder wird geholt und heimgebracht

Und riesig sind auch die bisherigen Anmeldungen. Nicht nur aus ihrem eigenen Pflegedienst, auch von außen liegen Barbara Schindler schon Buchungen für die nächsten Monate vor. Die Senioren freuen sich darauf, tagsüber mit Gleichgesinnten zusammen zu sein, aus der Wohnung herauszukommen und etwas zu erleben. „Schwerpunkt unserer Arbeit soll die individuelle Betreuung unserer Tagesgäste sein“, sagt Pflegedienstleiterin Denise Ramelow. „Und auch für die Hilfe bei alltäglichen Dingen wird Zeit sein.“ Im Mittelpunkt stehen Aktivitäten wie gemeinsame Mahlzeiten, Filme schauen, viele Beschäftigungsangebote und Bewegung an frischer Luft im Garten. Große farbige Räume mit gemütlichen Möbeln laden dazu ein.

Barbara Schindler hat es so organisiert, dass die Tagesgäste am Morgen mit einem Fahrdienst zu Hause abgeholt und am Nachmittag wieder heimgebracht werden. Dazu arbeitet sie mit dem Chauffeurdienst Singer aus Königshain zusammen. Von Montag bis Freitag ist geöffnet, jeweils von 8 bis 17 Uhr. Für bis zu 40 Senioren ist jeden Tag Platz, wobei sich jeder aussuchen kann, ob er mehrmals oder nur einmal pro Woche kommen möchte. Das Team der neuen Seniorentagesstätte hat sich vorgenommen, sehr flexibel zu sein. Eine einzige Bedingung gibt es für die Gäste: Sie müssen eine Pflegestufe haben. So kann ein Teil der Kosten über die Pflegekasse abgerechnet werden.

Derzeit sind noch einige Handwerker auf dem Areal unterwegs. Sie streichen Wände, bringen Werbetafeln an, beseitigen Unkraut, machen den Garten rings um das Gebäude schick, sodass er später auch für Rollstuhlfahrer nutzbar ist. Barbara Schindler und ihre Mitarbeiter stehen mittendrin, koordinieren alles, richten die Zimmer ein und freuen sich trotz aktuellen Arbeitsstresses über die täglichen Fortschritte.

Mitte dieser Woche soll alles fertig sein, damit noch etwas Zeit ist. Denn am Sonnabend sind alle Interessierten zum Tag der offenen Tür eingeladen.

Von 10 bis 16 Uhr wollen Barbara Schindler und ihr Team das Atrium zum ersten Mal der Öffentlichkeit präsentieren – und am Montag darauf mit vollem Elan in den Alltag einsteigen.

Bis zu 15 Arbeitsplätze

Das wird auch für Denise Ramelow ein spannender Tag, da die Pflegedienstleitung für sie eine neue Aufgabe ist. Bislang war sie stellvertretende Leiterin, jetzt gibt’s noch mehr Verantwortung. Sind alle Plätze im Atrium vergeben, arbeiten 15 Mitarbeiter dort, Pflegefachkräfte und Pflegehelfer genauso wie Ergotherapeuten und Hauswirtschaftshilfen. „Die Leute sind alle schon da und stehen in den Startlöchern“, sagt Barbara Schindler. „Aber wir beginnen erst einmal langsam.“

Fachkräfte können sich bei ihr trotzdem noch melden. Schließlich muss auch die Hauskrankenpflege in Görlitz weiterlaufen, die derzeit auch zwölf Mitarbeiter hat. Aber all das kann Barbara Schindler nicht schocken. Nächstes Jahr feiert sie ihr 20. Firmenjubiläum, da hat man schon viel erlebt. Und mit dem Atrium im Rücken sieht ohnehin alles gut aus. „Ich träume seit fünf Jahren davon, eine Tagespflege zu haben. Jetzt ist es endlich soweit.“