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Ein Tante Emma-Laden

Schwatz- Markt

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Eine weiße Bühne, ein gewaltiges Lichtspiel. Der Alte Schlachthof verwandelte sich am Sonnabend in den größten Laufsteg Dresdens. Ronald Brendler hatte zum Catwork geladen. Nicht nur hunderte Gäste, sondern auch 35 Nachwuchsdesigner, die ihre Kreationen zeigten. Um mit etwas Glück und viel Können einen der unzähligen Preise abzuräumen. Die Vorjahressieger präsentierten ihre neuen Kollektionen, dann ging es in die Wertung. Von Minihöschen und riesigen Taschen, die sich noch zum halben Röckchen wandeln, zu Schnürungen, Luftballons, Federn, wilden Jeanskreationen bis hin zur Haute Couture – es fehlte an nichts bei diesem Modeabend. Modeikone Vivienne Westwood hätte an dieser gelungenen Präsentation wohl ihre Freude gehabt. Auch die Tänzer, die Choreograf Thorsten Krafft für den Abend eingekauft hatte, traten in Weiß auf, ordneten sich der Mode gekonnt unter. Die Haarkreationen von Friseur Holger Knievel verzauberten einfach. Ein Abend zum Schwärmen. Pianist und Wunderkind Mark Ehrenfried spielte am weißen Flügel, das Publikum dankte es mit stürmischem Beifall. Fast war man geneigt zu sagen, dies sei einer der besten Catworks, die es seit Jahren gibt. Doch nach der Pause nahm das Drama seinen Lauf. Aus einem wunderbaren Modespektakel wurde ein ganz normaler Tante Emma-Laden. In dem ist bekanntlich so ziemlich alles zu haben. Nur Mode gab es nicht mehr zu sehen. Also tobten sich über eine lange Zeit – und das wunderbar – Künstler aus. Die Tänzer, Sängerin Mizmoni alias Monica Smith mit einer schönen Ballade und einem tollen Popsong, Alexandra Farkic ebenfalls mit einer Ballade. Julian Strehle versuchte es mit HipHop. Der Ex-Frontmann der Band „3. Generation“ merkte wohl selbst, dass er das Publikum nicht fesseln konnte und verabschiedete sich mit den Worten: „Das war HipHop für Dresden, auch wenn es nicht jedermanns Sache war, feiert noch schön.“ Doch bis zur After-Show-Party dauerte es weitere lange Minuten. Hätte es nicht die bezaubernde Designerin Mery Esajan gegeben, die unter anderem den Rei Catwork Award absahnte, hätten wohl noch mehr Leute den Saal verlassen. Mery Esajan freute sich so symphatisch über jeden einzelnen Erfolg, dass das Publikum sie deshalb euphorisch feierte. Spätestens bei der Preisverleihung wurde klar: Moderator Tawan Tehrani machte diesen Job tatsächlich zum ersten Mal. Worüber das Publikum bei den ersten Patzern noch lächelte und den Kopf schüttelte, wurde zu später Stunde lautes Lachen. Und: Der Catwork hatte in den letzten Jahren immer weiter den Glamour-Faktor erhöht. Stars wie Barbara Schöneberger oder die Schauspieler Sven Martinek und Ralf Bauer schauten sich das Spektakel an. In diesem Jahr absolute Fehlanzeige: Glamour-Faktor gleich Null.

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