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Einbruchserie in Altenberg

Polizei schnappt zwei Tatverdächtige. Dabei hilft ihr ein Hotelier aus Oberbärenburg.

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© Egbert Kamprath

Von Maik Brückner

Altenberg. Diesen Tag wird Christoph Gröger so schnell nicht vergessen. Mitten in der Nacht wurde der Oberbärenburger Hotelier aus dem Schlaf gerissen. Die Alarmanlage seines Hotel „Zum Bären“ hatte am Donnerstag gegen 3.45 Uhr angeschlagen. Gröger war putzmunter. Er eilte ins Hotel. Fast zeitgleich traf die Bundespolizei ein. Schell war dem Hotelier klar, weshalb die Anlage angeschlagen hatte. „Eine Seitentür war aufgehebelt“, sagt er.

Über eine Seitentür drangen die Einbrecher ins Hotel „Zum Bären“ ein.
Über eine Seitentür drangen die Einbrecher ins Hotel „Zum Bären“ ein. © Egbert Kamprath
Auch in den Frisiersalon von Katrin Petzold wurde eingebrochen.
Auch in den Frisiersalon von Katrin Petzold wurde eingebrochen. © Egbert Kamprath

Die Beamten gingen davon aus, dass die Einbrecher über die Tiefgarage flüchten werden. Doch diese bemerkten die Beamten offenbar, glaubt Gröger. Denn die Einbrecher eilten zur Seitentür. Dort versuchte der Hotelier, sie zu schnappen. Der stellte sich vor die Tür. Es dauerte nicht lange, bis sich etwas tat. „Der erste Einbrecher lief an mir vorbei und geradeaus auf die Wiese“, erinnert sich Gröger. Die Polizisten eilten ihm nach. Auf seiner Flucht warf der junge Mann eine Taschenlampe und einen großen Schraubendreher weg. Doch das half nichts. Die Polizisten schnappten ihn.

Auch der andere Einbrecher wurde gestellt. Allerdings vom Hotelier. „Als dieser aus dem Haus kam, bog er in Richtung Wald ab. Dann stolperte er. Gröger, der ihm gefolgt war, musste nicht mehr viel tun. „Der Einbrecher hat sich mir ergeben“, sagt er mit einem Lächeln. Denn mit seinen 1,65 Meter sei er wahrlich kein Riese, vor dem man Angst haben müsste. Der Polizei gelang es später, die Taschenlampe und den Schraubendreher sicherzustellen. „Dabei handelt es sich wohl um die Tatwerkzeuge“, sagt Bundespolizeisprecher Martin Ebermann. Die Suche nach weiteren Tatverdächtigen am Tatort verlief ergebnislos. Nach der Festnahme der beiden dringend Tatverdächtigen – beide sind 22 Jahre, Deutsche und dem Vernehmen nach aus Dresden – schaute sich Gröger sein Hotel in Ruhe an. Die Einbrecher waren bis ins Innere vorgedrungen. Dabei hebelten sie mehrere Türen auf, durchwühlten das Büro. Eine der Türen wurde besonders in Mittleidenschaft gezogen. „Hinter ihr lagern wir aber nur alte Akten“, sagt Gröger. Ob sich die Täter in seinem Hotel auskannten, vermochte er nicht zu sagen. Den gesamten Schaden beziffert er auf rund 2 000 Euro. „Es war das erste Mal, dass in diesem Hotel eingebrochen wurde“, sagt Christoph Gröger.

Wesentlich größer war der Sachschaden, den die Einbrecher in Altenberg angerichtet haben. Dort waren sie zuvor unterwegs. Im Frisiersalon von Ralf Petzold hebelten die jungen Männer ein Fester auf und drangen in das Geschäft ein. „Sie entwendeten mehrere Maschinen und räumten die Kasse aus“, sagt Ralf Petzold.

Wenig Erfolg hatten die Einbrecher im Edeka-Markt. Dort hebelten sie die Tür zum Markt zwar auf, kamen aber nur bis in die Bäckereifiliale. „Hier haben sie einiges durchwühlt“, sagt Marktleiter Dieter Burkhardt. Wie hoch der entstandene Schaden ist, vermochte er nicht zu sagen. Entdeckt wurde der Einbruch im Edeka-Markt vom Fahrer, der die Filiale beliefern wollte. Dieser alarmierte die Polizei. Da die Landespolizei nicht sofort zur Stelle sein konnte, habe man die Bundespolizei informiert. Die fuhr umgehend zum Markt. Doch weder hier noch in der Nähe des Salons war deren Fahndung erfolgreich. Gegen 4 Uhr erhielten die Beamten dann die Meldung, dass im Hotel zum Bären eingebrochen wurde.