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Eine glatte Eins

Die Friedersdorferin Ilka Seifert führt seit 20 Jahren einen ambulanten Pflegedienst. Der Fachkräftemangel ist akut.

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© es gelten meine agb.

Von Birgit Engel

Am 1. April 1994 wagte Ilka Seifert aus Friedersdorf den Weg in die Selbstständigkeit. Mit ihrem Service der häuslichen Kranken- und Altenpflege. Was damals allerorten im Aufbau war, hat sich mittlerweile zu einem richtig und wichtigen Dienstleistungszweig entwickelt. Die Menschen werden älter und wollen auch dann gut versorgt sein, wenn sie sich nicht mehr völlig selbstständig betun können. „Damals konnte ich ganz allein anfangen, das geht heute gar nicht mehr“, erinnert sich die Altenpflegerin. Heutzutage sind mindestens fünf Fachkräfte vorgeschrieben, wenn man einen privaten Service neu aufmachen will.

So ist das Team in Friedersdorf gewissermaßen mit seinen Aufgaben gewachsen. Immer mehr Patienten wurden von der Mittelstraße aus betreut – mittlerweile von immerhin neun Mitarbeitern. Sie sorge sich um etwa 80 Patienten aller Altersstufen, von Kindern bis ins hohe Alter, schließlich macht die Krankenpflege vor keiner Haustür halt, wenn sie benötigt wird. Das Leistungsspektrum der Pflege ist breit. Es reicht von der Hilfe beim Waschen und Anziehen über die Gabe von Medikamenten, die Betreuung von Demenzpatienten bis hin zum gemeinsamen Zeitung lesen oder einem Spaziergang in freier Natur. Immer wieder hat es die Mannschaft von Ilka Seifert auch mit jüngeren Patienten zu tun, die schwere Schicksale oder Unfälle erlitten. Nach OPs werden Verbände gewechselt oder Spritzen und Infusionen gesetzt. „Die größte Zufriedenheit für uns ist es, wenn die Krankheit überwunden und der Patient nicht mehr auf uns angewiesen ist.“ Das Ziel sei es, dem Erkrankten in seinem gewohnten häuslichen Umfeld die größtmögliche Lebensqualität zu geben – solange das möglich ist.

Der Pflegedienst unterliegt heute hohen Anforderungen, was die ständigen Kontrollen des Medizinischen Dienstes der Krankenkassen nach sich zieht. „Mit sehr guten Ergebnissen für uns“, so Ilka Seifert. Dies diesjährige Bewertung ergab mit einer 1,0 in der Note das bestmögliche Ergebnis. Aber das alles kommt nicht von ungefähr. Die Mitarbeiter müssen ständig qualifiziert und geschult sein. Und ein großes Problem ist mittlerweile auch hier der Fachkräftemangel geworden. Dabei handelte es sich um einen schönen Beruf, so Ilka Seifert. „Der helfende Umgang mit den Menschen wird auch in Zukunft ganz wichtig sein.“