Von Heike Sabel
Das jüngste Unwetter hat Lohmen an vielen Stellen empfindlich getroffen. Der Boden war nach dem vielen Regen der Tage zuvor nicht mehr aufnahmefähig. Erde, Wasser und Steine hatten keinen Halt mehr und suchten sich nach unten schießend ihren Weg. Dabei standen der Schlammlawine auch ein paar Autos im Weg, unter anderem einige von Feuerwehrleuten, die nach den vorhergegangenen Unwettern halfen. Einige Bewohner am Kastanienweg hat es am Montagmorgen bereits zum dritten Mal innerhalb von drei Wochen getroffen, die Pförtners zum Beispiel. Die Nerven liegen bei ihnen und den anderen blank. Nach dem zweiten Mal haben sie eine Barriere gebaut, die auch zwei Drittel des Wassers abhielt. „Doch das eine Drittel war mehr als vorher“, sagt Hannes Pförtner. Er ist noch immer nicht fertig mit dem dritten Saubermachen. Die Pförtners brauchen eine neue Heizung, von der Versicherung haben sie nichts zu erwarten.
Antikhandel und Imbiss
stehen vor dem Nichts
Vor dem Nichts steht nach dem jüngsten Unwetter der Lohmener Antikhandel unweit der Pförtners. „Es ist alles futsch“, sagt Mitarbeiterin Sieglinde Lindner. Wie es weiter geht, sei unklar. „Wir können uns nicht erklären, wo so viel Wasser hergekommen ist“, sagt sie.
Das fragen sich auch die Bewohner der zwei Häuser in der Senke des Schwarzen Bergs, die Gebäude hatten rund 50 Kubikmeter Geröll abbekommen. Den erst vor einigen Jahren sanierten Weg am Parkdeck hat es komplett ausgehoben. Auch hier waren bereits in der Nacht zum Montag neben Feuerwehrleuten auch viele freiwillige Helfer im Einsatz.
Die Wucht des Wassers hat unter anderem auch Steine und Erde des Fußwegs entlang der Denkmale an der Basteistraße weggespült. Hier liegen nun zum Teil Leitungen blank.
Wasserkraftanlage Daubemühle ausser Betrieb
Bis auf Weiteres ist auch die Wasserkraftanlage Daubemühle außer Betrieb. Hier hatte bereits der starke Dauerregen am 6. und 7. August Schaden angerichtet, doch das Unwetter am Montag hat der Anlage den Rest gegeben, sagt Bürgermeister Jörg Mildner (CDU). Er wird dem Gemeinderat heute Abend einen Überblick über die Schäden und Hilfen geben. „Ein sogenanntes 20-jähriges Hochwasser hat uns nun innerhalb kurzer Zeit mehrfach heimgesucht“, sagt Mildner.
Betroffene erwägen Klage
gegen Gemeinde
Der Druck auf die Gemeinde wächst, in Sachen Hochwasserschutz etwas mehr zu tun. Zwar hat sie inzwischen zugesichert, unter anderem einen zusätzlichen Regenwasserkanal unterhalb der Bahnbrücke in die Kastanienallee zu legen. Für den Antikhandel und den benachbarten Imbiss kommt das unter Umständen zu spät. Die Pförtners überlegen, gegen die Gemeinde zu klagen, da die aus ihrer Sicht in der Vergangenheit ihren Verpflichtungen nicht ausreichend nachgekommen sei.