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Emi hat viele neue Fans

Nach der geplatzten Fusion von EMI mit Time Warner laufen die Spekulationen über neue Interessenten für das britische Musikunternehmen auf Hochtouren.London/Berlin/New York. Der Gütersloher Medienkonzern...

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Nach der geplatzten Fusion von EMI mit Time Warner laufen die Spekulationen über neue Interessenten für das britische Musikunternehmen auf Hochtouren.
London/Berlin/New York. Der Gütersloher Medienkonzern Bertelsmann würde gerne die Bertelsmann Music Group (BMG) mit der Emi Group verschmelzen, berichten übereinstimmend die US-Presse und die "Frankfurter Allgemeine Zeitung". Ein Bertelsmann-Sprecher bezeichnete dies als "Spekulation" und lehnte eine weitere Stellungnahme ab. Time Warner und Emi haben zu verstehen gegeben, dass sie an einer neuen Fusionsformel interessiert sind.
Die Zeitung "USA Today" nannte am Freitag als Emi-Interessenten zudem den Unterhaltungs- und Medienkonzern Walt Disney, die News Corp. des australischen Medienunternehmers Rupert Murdoch und die US-Programmfirma Liberty Media, aber auch T-Online und andere europäische Onlinedienste wie Terra und Tiscali. Die Onlinedienste benötigen Inhalte für ihr Internetangebot. Auch die Hongkonger Internetholding Pacific Century Cyberworks ist laut einem Bericht der "New York Times" an einer Übernahme des Musikkonzerns interessiert. Angesichts der Widerstände der EU-Wettbewerbshüter hatten Emi Music Group und Time Warner die Anmeldung ihrer 20-Milliarden-Dollar-Fusion in Brüssel zurückgezogen. Gemeinsam hätten sie ein Viertel des Weltmusikmarktes und mehr als 50 Prozent der weltweiten Vermarktungsrechte kontrolliert.
Die Bertelsmann AG will noch in diesem Jahr die weltweite Nummer eins im Musikgeschäft werden. Im September hatte Bertelsmanns Musikmanager Michael Dornemann nicht ausgeschlossen, im Falle der Untersagung der Fusion selbst ein Gebot für die Emi abzugeben.
Das vorläufige Scheitern der Fusion Emi/Time Warner könnte den Weg für eine rasche Billigung der noch bedeutenderen Fusion von Time Warner und America Online (AOL) durch Brüssel ebnen. "Unsere Diskussionen mit der Kommission nähern sich dem Ende, und wir sind in Hinblick auf einen erfolgreichen Abschluss zuversichtlich", sagte Time Warner-Sprecher Ed Adler. (dpa)

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