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Endgültiges Aus für Gaststätte Forellenschänke

Gekocht wird hier wohl nie mehr. Außer in privaten Küchen. Dafür machte der Ortschaftsrat jetzt den Weg frei.

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Von Jens Fritzsche

Dass die Entscheidung ausgerechnet in den Räumen der Liegauer Heimatstube fiel und die Ortschaftsräte auch noch genau vor einer Schautafel zur glanzvollen Historie der fast schon legendären Liegauer Ausflugsgaststätte Forellenschänke saßen, hatte beinahe schon etwas schicksalhaftes. Denn in ihrer Sitzung Mittwochabend in der Heimatstube besiegelten die Liegauer Ortschaftsräte quasi das endgültige Aus der Forellenschänke. Auch wenn dieses Aus ja eigentlich schon vor Jahren mit dem Weggang des letzten Gaststättenpächters gekommen war. Doch zumindest eine vorsichtige Hoffnung war in all den Jahren geblieben, vielleicht doch noch einen finanzstarken Pächter zu finden, der die Ende des 19. Jahrhunderts eröffnete Gaststätte wieder beleben könnte, die immerhin zu den bekanntesten Ausflugszielen der Region Dresden gehörte.

Eine trügerische Hoffnung, denn das historische Haus an der Langebrücker Straße war längst zu morsch. Vom Keller her eindringendes Wasser hatte dem Mauerwerk in den vergangenen Jahren einfach viel zu arg zugesetzt. So dass Mittwochabend letztlich dann zumindest die Freude überwog, wenigstens das zum Ortsbild gehörende Gebäude erhalten zu können. Denn es hatte sich vor einiger Zeit eine Käuferin gefunden, die hier zwar keine Gaststätte eröffnen, sondern das Haus zu Wohnungen umbauen wird. Dem stimmten die Räte Mittwochabend dann auch zu - sorgten aber gleichzeitig dafür, dass der angrenzende sogenannte Forellenwald als Grünareal erhalten bleibt und auch künftig nicht bebaut werden darf. „Einen entsprechenden Bauantrag hatte es nämlich bereits gegeben“, machte Ortsvorsteher Gabor Kühnapfel (SPD) deutlich. Wie er auch klar machte, dass man das in Liegau nicht wolle. „Und damit auch zukünftig niemand auf die Idee kommen kann, hier zu bauen, sollten wir Vorsorge treffen“, mahnte der Ortsvorsteher. Und so schob der Ortschaftsrat einen juristischen Riegel vor, gliederte das Forellenwaldgrundstück aus dem sogenannten Bebauungsplanareal aus, das die Bebaubarkeit der Fläche regelt.

Eine jahrhundertelange Ära ging damit Mittwochabend sozusagen zu Ende, aber eine neue begann. Die der Forellenschänke als Wohnareal. Immerhin das.