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Erstes Album auch ohne Plattenvertrag

Die Coswiger Band Funk Fragment, einst beste Nachwuchsgruppe Deutschlands, hat die erste eigene Platte produziert – auf einem Dachboden im Friedewald.

Von Peggy Zill
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Zu Funk Fragment gehören Jan Zeimetz (links oben), Johannes Kellig (rechts oben), Jonah Roth (l.u.) und Julius Weber (r. u.).
Zu Funk Fragment gehören Jan Zeimetz (links oben), Johannes Kellig (rechts oben), Jonah Roth (l.u.) und Julius Weber (r. u.). © Funk Fragment

Coswig. Sie haben sich eine Pause erlaubt. Eigentlich tödlich für eine junge Band, sagt Johannes Kellig. Aber die war nötig. Nachdem Funk Fragment 2018 als beste Nachwuchsband Deutschlands ausgezeichnet wurde, begann für die Bandmitglieder ein neuer Lebensabschnitt: das Studium. In den vergangenen Monaten haben sie an ihrem Album gebastelt. Aufgenommen im „Peaceforest“-Studio. Entstanden ist die Platte auf einem Dachboden im Friedwald. Am Sonnabend feiern Funk Fragment die Veröffentlichung von „Green Galaxy“ im Beatpol Dresden.

Die Funk-Rock-Band gründete sich im Oktober 2016 in Coswig. Es folgte eine steile Karriere, deren Höhepunkt wohl der SchoolJam war. Den bundesweiten Bandwettbewerb gewannen Johannes Kellig, Jan Zeimetz, Julius Weber und Julian Wolf 2018. Dieser Sieg bescherte den jungen Musikern einen Auftritt auf dem Hurricane Festival. Es folgten noch einige Konzerte. Das letzte im Dezember 2019.

Seit Frühjahr 2019 haben sie neue Songs geschrieben, geprobt und sich dann zwei Wochen lang im Elternhaus von Julius Weber eingenistet, um alles aufzunehmen. Auf dem Album finden sich vor allem neue Stücke. Die erste Single erscheint am heutigen Freitag.

Fast alle Bandmitglieder waren in der hiesigen Musikschule. Am Coswiger Gymnasium wurde ihr Talent später weiter gefördert. Die meisten wollen ihr Hobby zum Beruf machen. Schlagzeuger Jan Zeimetz studiert Musik in Hamburg, Bassist Johannes Kellig Medientechnik in Mittweida. Julian Wolf hat die Band verlassen und macht solo weiter. 

Dafür gehört jetzt Jonah Roht zu Funk Fragment, spielt Gitarre und studiert Musik in Leipzig. Nur Julius Weber (Saxofon/Keyboards), der „Bastler“ der Band, hat sich für eine andere Richtung entschieden. Er studiert Mechatronik in Dresden. Ob sie von Funk Fragment auch bald leben können? „Das wird mit der Musikrichtung eher schwierig“, sagt Johannes Kellig. Deshalb entschieden sich auch alle nach dem Abi für ein Studium. 

Funk Fragment machen – der Name verrät es – ausgefeilte Funk-Songs. Gerne mit Tempobrüchen und ausgedehnten Bass- oder Gitarrensolis. Einen klassischen Liedaufbau mit Strophe, Refrain und Bridge gibt es nicht. Und auch keinen Gesang. „Dabei bleiben wir auch, weil wir es so mögen“, so der Bassist. „Die Show war immer das, was uns ausgemacht hat.“ Und so soll es auch am Sonnabend werden.

500 CDs hat die Band pressen lassen. Auf Plattformen wie Spotify und Amazon gibt es das Album außerdem zum Herunterladen. Offiziell wird das Album am 31. Januar veröffentlicht. Auf große Tournee gehen Funk Fragment aber erst ab September. „Früher geht es nicht, weil wir alle verplant sind“, sagt Johannes Kellig. Hilfe bei der Konzertplanung bekommen sie von einem befreundeten Label. Der gewonnene Bandcontest hat ihnen aber auch selbst viele Kontakte eingebracht.

Karten für das Konzert am 18. Januar um 20 Uhr gibt es auf www.funkfragment.de oder an der Abendkasse.

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