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Erstes Video vom Industriepark Oberelbe

In 60 Sekunden wird ein Entwurf des IPO von mehreren Seiten gezeigt. Das soll mehr bringen als neugierige Blicke.

Von Domokos Szabó
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Vier Flächen für Firmenansiedlungen und dazwischen viel Grün: So könnte der Industriepark Oberelbe entlang des Pirnaer Autobahnzubringers einst aussehen.
Vier Flächen für Firmenansiedlungen und dazwischen viel Grün: So könnte der Industriepark Oberelbe entlang des Pirnaer Autobahnzubringers einst aussehen. © Visualisierung: Kasparetz-Kuhlmann

Den spannendsten Rundflug in Pirna gibt es in diesen Tagen nicht vom Flugplatz in Pratzschwitz aus. Der startet ganz bequem am heimischen PC oder am Smartphone und bietet Blicke auf eine Landschaft, die es so noch nicht gibt: auf den Industriepark Oberelbe. Den wollen die Städte Pirna, Heidenau und Dohna entlang des Pirnaer Autobahnzubringers errichten, und zwar auf einer Fläche, die in etwa so groß ist wie Dresdens Altstadt: 140 Hektar.

Von oben schaut man auf die Autobahn A 17, den Barockgarten Großsedlitz, auf einen Teil von Dohna, auf Meusegast und Krebs. Auf vier zusammenhängenden Flächen erblickt der Zuschauer Gewerbehallen und andere Gebäude; aber keine Fabriken mit hohen Schloten. „Das hat einen klaren Grund“, sagt Martina Kasparetz-Kuhlmann vom gleichnamigen Büro, das der Drei-Städte-Bund mit den Planungen beauftragt hat.

Nämlich: Als Muster für die Visualisierung dienten bereits bestehende Gewerbe- und Industriehallen aus Sachsen: etwa Trumpf Sachsen aus Neukirch in der Lausitz, TD Kompressorenbau aus Bernsdorf bei Hoyerswerda und Global Foundries in Dresden. Es fällt zudem auf, dass in der Visualisierung nur ein relativ kleiner Teil der 140 Hektar bebaut ist. Laut Kasparetz-Kuhlmann dürften ohnehin nur 80 Prozent der Fläche tatsächlich versiegelt werden – dabei zählen auch Straßen und Parkplätze. Die Erfahrungswerte würden aber zeigen, dass bei Industrieansiedlungen letztlich 60 Prozent genommen werden. Zudem sollen so viele Dachflächen wie möglich begrünt werden, ein Plus für die Biodiversität, meint die Planerin. Um die sei es bei den geplanten Grünzügen und den Dachflächen voller Pflanzen besser bestellt als bei monokulturellen Landwirtschaftsflächen.

Uwe Kuhlmann, Geschäftsführer der Kasparetz-Kuhlmann GmbH, und Ingrid Schubert von der Stadtentwicklung der Stadt Pirna zeigen die IPO-Visualisierung. 
Uwe Kuhlmann, Geschäftsführer der Kasparetz-Kuhlmann GmbH, und Ingrid Schubert von der Stadtentwicklung der Stadt Pirna zeigen die IPO-Visualisierung.  © Daniel Schäfer

Pirna, Heidenau und Dohna hoffen in der Tat, mit der Visualisierung auch Skeptiker überzeugen zu können, die im IPO eine riesige versiegelte Fläche voller Fabriken mit rauchenden Schloten sehen, die womöglich auch noch Waffenschmieden gehören. Allerdings hat die Visualisierung grundsätzlich eine andere Bedeutung. Das Büro Kasparetz-Kuhlmann hat in den vergangenen sechs Monaten rund 400 Millionen Datenpunkte verarbeitet, um ein dynamisches 3-D-Modell des IPO-Geländes und dessen Umgebung zu bekommen. Dafür musste sogar passende Rechnerleistung angemietet werden, die in Hamburg gefunden wurde.

Mit dem Modell können nun alle Planer weiterarbeiten und etwa ganz detailliert berechnen, wie man mit Niederschlagswasser umgehen soll, das heute noch zum Beispiel in Krebs zu Überflutungen führt. Ein Vorteil ist, dass alle Entwürfe gemeinsam hinterlegt werden können und damit das Risiko sinkt, dass verschiedene Akteure aneinander vorbeiplanen. Der Sprecher des IPO-Zweckverbandes, Thomas Gockel, betont, dass es sich in erster Linie um ein Arbeitsmodell handelt. Für Visualisierungen etwa mit einzelnen Gebäuden, Straßen und dem Grün dazwischen sei die Zeit noch zu früh. Am Dienstag, 19. März, 19 Uhr, gibt es im Heidenauer Gymnasium die nächste Informations- und Diskussionsveranstaltung zum IPO – natürlich mit Vorstellung des 3-D-Modells. 

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