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Einschulung unter Corona-Bedingungen

Vielerorts gibt es dieses Jahr mehr Abc-Schützen. Für die Feiern zum Schulstart am Sonnabend gelten überall andere Regeln. So gehen die Schulen damit um.

Von Siri Rokosch
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Am Samstag bekommen rund 400 Mädchen und Jungen in Freital eine Zuckertüte, dann aber gefüllt mit Nützlichem und Süßem.
Am Samstag bekommen rund 400 Mädchen und Jungen in Freital eine Zuckertüte, dann aber gefüllt mit Nützlichem und Süßem. © Karl-Ludwig Oberthuer

Allerorts werden die aktuell geltenden Corona-Schutzverordnungen der Sächsischen Staatsregierung umgesetzt - auch in den Grundschulen der Region. Das war für viele Schulleiter und Lehrer eine Herausforderung, vor allem bei der Umsetzung der Schuleingangsfeierlichkeiten, die am Sonnabend anstehen.

So dürfen nur Eltern und Geschwister bei der traditionellen Feierstunde die Schulgebäude betreten. Oma, Opa, Tante, Onkel, Freunde - sie alle müssen draußen bleiben. Es darf nicht gesungen werden und auch Blasinstrumente dürfen nicht gespielt werden. Es gelten Maskenpflicht und Abstandsregel.

In der Bannewitzer Grundschule "Am Marienschacht" werden die Abc-Schützen, die bisher in den Kindergarten gingen, am Samstag in der Turnhalle erwartet. Wie Heiko Wersig, Fachbereichsleiter der Gemeinde Bannewitz sagt, würden die Eltern der Erstklässler sowie die Geschwister zu den Feierlichkeiten mit eingeladen: "Jede der drei neuen ersten Klasse kommt zu einer vorgegebenen Uhrzeit in die Turnhalle und dort führen die Schüler der vierten Klassen dann ein Programm auf." 

Die erste Vorführung sei gegen 9 Uhr geplant, die zweite 10.15 Uhr und die dritte 11.30 Uhr, sagt Wersig. Dadurch, dass die Klassen einzeln feiern, könnten die durch die Corona-Verordnung vorgeschriebenen Abstände und die Hygienekonzepte eingehalten werden.

Am vergangenen Donnerstag waren die Eltern der Erstklässler der Grundschule Bannewitz bei einem Elternabend über den Ablauf der Veranstaltung und den ersten Schultag informiert worden.

Nach dem offiziellen Teil innerhalb des Schulgeländes erhalten die Mädchen und Jungen in Bannewitz dann ihre lang ersehnten Zuckertüten von den Klassenlehrern oder Horterziehern. 

Zwischen den drei Veranstaltungen würden alle Gegenstände desinfiziert, bevor die nächste erste Klasse eintreten darf. Alle Kinder feiern nach dem offiziellen Teil traditionell im Familien-und Freundeskreis ihre Einschulung, meist im Garten, in gemieteten Räumen oder in Gaststätten.

Feiern nur mit Eltern und Geschwistern

Ähnlich wie in Bannewitz laufen bei den meisten die Einschulungsfeiern ab. So auch in der Grundschule Possendorf. Wie die Schulleiterin Simone Mieruch gegenüber Sächsische.de sagt, würden am Sonnabend zu drei verschiedenen Zeiten in der Turnhalle kleine Programme für die ABC-Schützen und ihre Familien aufgeführt: "Wir haben das Glück drei vierte Klassen zu haben, sodass alle Viertklässler ein etwa zehnminütiges Stück aufführen werden." 

Indem nur die Kinder einer ersten Klasse mit maximal vier Begleitern pro Kind sowie die Schüler der vierten Klassen zu den einzeln angesetzten kurzen Feiern zugelassen sind, würden auch die Abstands-und Hygieneregeln eingehalten werden können, sagt die Possendorfer Grundschulleiterin.

Nach dem kleinen Programm - ohne Gesang - würden die neuen Schüler von der Schulleiterin begrüßt und erhalten dann in Fünfer-Gruppen ihre Zuckertüte, sagt Simone Mieruch: "Wir haben seit Jahrzehnten einen Zuckertüten-Baum, den man drehen kann und an dem die Schultüten angehängt werden können. Nur zu groß und zu schwer dürfen sie nicht sein." Jede Familie bereitet die Tüten in der Maximalgröße vor und übergibt sie dann der Possendorfer Schule für den Zuckertüten-Baum. 

Zusätzlich bekommen die ABC-Schützen eine Sonnenblume mit einem kleinen Käfer. Jetzt hofft die Possendorfer Schulleiterin, dass das Wetter mitspielt, denn auch im Außenbereich würden Tische und Stühle aufgestellt. 

Am Donnerstag waren die Erstklässler bereits im Schulhort, sagt Simone Mieruch: "Somit konnten die Kinder, die nicht unsere Kindergärten besucht haben, sich ein wenig eingewöhnen. Wir wollen allen einen wunderschönen Schulstart ermöglichen und hoffen die Eltern merken, wie wir versucht haben, trotz Corona-Bedingungen ein schönes Programm auf die Beine zu stellen."

In den letzten Jahren durften statt vier bis zu sechs Angehörige mit zur Feier kommen, das Programm ging rund anderthalb Stunden und die Turnhalle sei bis auf den letzten Platz gefüllt gewesen.

60 Erstklässler werden in Possendorf am Samstag eingeschult. Das sind 21 mehr als 2019. In Bannewitz gehen 74 Mädchen und Jungen erstmals in die Schule. Das sind 14 mehr als im letzten Jahr.

Große Veränderungen bei Schuleingangsfeiern

In der Grundschule Dippoldiswalde hat es sich Schulleiter Jörg Spindler mit seinem Team trotz der Beschränkungen nicht nehmen lassen, den Sechs- bis Siebenjährigen einen schönen ersten Schultag zu ermöglichen: "In der ersten Schulwoche wird es für die Kinder Unterricht und Einführung in das Gebäude durch die jeweilige Klassenlehrerin geben. Das läuft so wie in den Vorjahren," sagt er. Und: "Für die Schuleinführungsfeiern gibt es jedoch erhebliche Veränderungen. Aufgrund der gegenwärtigen Situation gibt es für jede Klasse eine eigene Feierstunde. Als Gäste sind lediglich die Eltern und Geschwister zugelassen."

Selbstverständlich hätten alle Dippser Viertklässler wieder ein Programm einstudiert. Aus logistischen Gründen werde dies aber von etwa zehn Schülern dann dreimal aufgeführt. 58 Kinder werden in Dippoldiswalde in diesem Jahr neu in der Grundschule Lesen und Rechnen lernen. Diese Schülerzahl sei im Vergleich zum Vorjahr nahezu unverändert, sagt Jörg Spindler.

Wie Silke Nitschel, Schulleiterin der Grundschule "Ludwig Richter" in Freital sagt, würden an ihrer Schule 56 Kinder in zwei ersten Klassen eingeschult. "Die Kinder werden am ersten Schultag, am Montag, ab 7.45 Uhr in die Schule gelassen. Nur die Eltern der Klasse eins dürfen ins Schulgebäude. Die Bringe- und Abholzone im Foyer der Schule bleibt bestehen und alle Eltern müssen Mundschutz in der Schule tragen."

Danach würde der Klassenleiterunterricht stattfinden und anschließend gingen die Kinder in den Hort. Am ersten Schultag sei aber wenigstens ein kleines Highlight geplant, sagt die Schulleiterin: "Die Kinder der Klasse 4a gestalten ein kurzes Programm. Die Theater-Musical-Gruppe konnte ja leider nichts einstudieren und nicht proben."

Insgesamt werden in den Freitaler Grundschulen in städtischer Trägerschaft 444 Mädchen und Jungen neu in die Schule gehen. "Das sind tatsächlich mehr Kinder als in den vergangenen Jahren. Im Schuljahr 2019/20 wurden 386 Mädchen und Jungen an den Freitaler Grundschulen eingeschult", sagt die Büroleiterin des Oberbürgermeisters Katrin Reis. In den Einschulungsjahren 2005 bis 2019 bewegten sich die Anmeldezahlen an den Grundschulen zwischen 300 und 390 Abc-Schützen.

In der Altenberger Grundschule werden in diesem Jahr 39 Kinder eingeschult, ein Kind mehr als 2019. "Die Klasse 1a beginnt um 9 Uhr mit einer kurzen Schnupperstunde in ihrem Klassenzimmer. Anschließend werden die Kinder mit einem kleinen Programm feierlich in die Grundschule aufgenommen", erklärt Schulleiter Frank Kadner.

Die Klasse 1b würde um 10.30 Uhr mit der Schnupperstunde starten und danach mit einem kleinen Programm feierlich in die Schule aufgenommen. "Die Coronavorschriften werden entsprechend unseres Hygienekonzeptes umgesetzt", sagt der Altenberger Schulleiter.

Die Grundschule Stolpen richtet die Schuleingangsfeier am 29. August etwas anders aus, sagt Schulleiter Gert Paul: "Es finden zwei Veranstaltungen im Atrium der Oberschule statt. Dort ist genügend Platz, um den Hygieneanforderungen gerecht zu werden."

Das bedeute diesmal unter anderem weniger Teilnehmer als in den Vorjahren: "Nur Eltern und Geschwister dürfen dabei sein, sagt der Grundschulleiter. "Diese erhalten zugewiesene Plätze mit entsprechendem Abstand. Auch das Schulanfangsprogramm wird in etwas reduzierter Form und ohne Gesang dargeboten", erklärt der Schulleiter.

Trotz aller Einschränkungen hofft auch er, wie alle anderen, dass es dennoch für alle Kinder, Eltern und Lehrer ein erlebnisreicher und schöner Tag wird.

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