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Es schlumpert an der Schlumper dahin

Die Ortschaftsräte setzten sich für die Sanierung des Bachlaufes ein. Fast drei Jahre nach der Flut ist nichts passiert.

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Von Sylvia Jentzsch

Hartha. Friedlich plätschert zurzeit die Schlumper in Steina in Richtung Mühlgraben. Doch der Bach kann auch zu einem reißenden Gewässer werden. Bei jedem starken Niederschlag oder bei Gewitter sammeln sich die Wassermassen, die auf den versiegelten Flächen von Hartha zusammenkommen und rauschen in den Bach. Der tritt dann an manchen Stellen über das Ufer, überflutet sogar die Straße. So war es auch beim Hochwasser im Juni 2013. Am Bachbett und den Bauwerken sind nach Meinung der Ortschaftsräte viele Schäden entstanden. Fast drei Jahre nach dem Hochwasser hat sich noch nichts getan.

Eine Reparatur am Bachlauf der Schlumper ist dringend notwendig, darauf machen die Ortschaftsräte von Steina die Verwaltung aufmerksam.
Eine Reparatur am Bachlauf der Schlumper ist dringend notwendig, darauf machen die Ortschaftsräte von Steina die Verwaltung aufmerksam. © Dietmar Thomas

Deshalb war die Schlumper wieder einmal ein Thema zur Ortschaftsratssitzung. „Uns wurde von Bauamtsleiter Ronald Fischer gesagt, dass die Beseitigung der Schäden weniger als 10 000 Euro kostet und deshalb die Schlumper nicht mit auf die Liste der Hochwasserschäden gekommen ist“, so Ortschaftsrat Harry Goldammer. Die Verwaltung sei der Meinung gewesen, die Schadensbeseitigung könne von den Mitarbeitern des Bauhofes erledigt werden. Das war Anfang des Jahres 2014.

Verwaltung war nicht untätig

Wenn Fachleute dieser Meinung sind, müssten das die Steinaer so akzeptieren, so der Ortschaftsrat. Da bisher noch nichts am Bachlauf der Schlumper passiert ist, wollen die Steinaer noch einmal auf den Zustand hinweisen. „Der Schaden darf nicht bleiben. Es ist eher wahrscheinlich, dass er größer und damit die Sanierung immer teurer wird“, so Goldammer. Im Protokoll, das die Stadtverwaltung bekommt, ist vermerkt, dass der Bachlauf und die kaputten Bauwerke in Ordnung gebracht werden müssen.

So untätig, wie es scheint, war die Verwaltung nicht. „Wir haben Folgeschäden nachgemeldet und die entsprechenden Sanierungsmaßnahmen beantragt. Doch sie wurden abgelehnt. Wir sind als Stadt in Widerspruch gegangen. Nun warten wir auf eine Entscheidung“, so Bauamtsleiter Ronald Fischer. Gemeldet wurde der etwa 200 Meter lange Bereich gegenüber dem Kellerberg und weitere 150 bis 200 Meter gegenüber der Schulstraße. Sollte Gefahr in Verzug sein, werde sofort etwas unternommen.

Es gibt nach Ansicht der Ortschaftsräte noch viele weiter Stellen, an denen Schäden beseitigt werden müssten. Unterhalb der Kläranlage schlägt die Schlumper zwei scharfe Kurven. Nach dem Hochwasser 2002 hatten ABM-Kräfte Hohlblockdielen als Uferbefestigung aufgestellt. Doch die Wassermassen im Juni 2013 haben diese Platten in Schieflage gebracht. Keine scheint mehr dort zu stehen, wo sie hingehört. Unterhalb des Autoservice Helm ist die Mauer am Durchlass kaputt. An der Brücke am Weg zum grünen Haus trifft ein Nebenfluter auf den Bach. Kurz dahinter ist eine Steinmauer umgefallen. Auch diese könnte zu einer Staustelle werden.

Straßenbeleuchtung störanfällig

Ein weiterer Punkt, auf den die Ortschaftsräte drängen, ist die Straßenbeleuchtung. Im Jahr 2013 verlegte EnviaM die Stromkabel im Ortsteil Steina in die Erde. Weil mit der Freileitung normalerweise auch die Masten verschwinden, die für die Straßenbeleuchtung genutzt werden, sollte auch die erneuert werden. Doch das war aus finanziellen Gründen nicht möglich. Die Räte beschlossen 2013, keine Straßenausbaubeiträge mehr zu erheben. Damit fehlten in der Stadtkasse Einnahmen von einer halben Million Euro. Der Rotstift wurde angesetzt. Lediglich Leerrohre wurden verlegt, sodass eine Nachrüstung möglich ist. Die alten Masten und Lampen blieben und mit ihnen sie Störanfälligkeit. Die Ortschaftsräte wollen auch in diesem Fall erinnern, dass die Erneuerung der Straßenbeleuchtung noch notwendig ist.