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Expressive Botschaften

Die Bautzener Künstlerin Sabine Kambach setzt auf den Wechsel von laut und leise, Kontrast und Harmonie. Ihre Bilder sind nun in der Lohse-Galerie zu sehen.

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© Rocci Klein

Von Nicole Preuß

Bischofswerda. Breite Striche, schwungvolle Formen, krasse Farben auf der einen Seite. Pastelltöne, Landschaften und ein lachendes Mädchengesicht auf der anderen. Die Bautzener Künstlerin Dr. Sabine Kambach kann beide Arten von Bildern schaffen, die lauten und die leisen und sie versteht es auch, beide zu vereinen, zum Beispiel in ihrer aktuellen Ausstellung. Die Künstlerin zeigt in den nächsten Wochen bis zum 4. März in der Carl-Lohse-Galerie einen Querschnitt ihrer Arbeiten aus den vergangenen Jahren.

Einige Werke passen erst im Nachhinein zusammen. Da ist zum Beispiel das Kreuzigungsbild mit schmerzverzerrten Christusgesichtern aus dem Jahr 2009, das einen Platz in der Nähe der Bilder von Flüchtlingsboote gefunden hat. Sie entstanden erst vor zwei Jahren. Der Ausdruck in den Gesichtern ähnelt sich aber.

Sabine Kambach will mit vielen ihrer Bilder eine Botschaft vermitteln. Das ist ein Grund, weshalb sie die Sonderausstellung „Expression“ nennt. „Die Bilder transportieren meine Gedanken und meine Gefühle in der heutigen Zeit“, sagt die Lehrerin im Ruhestand. „Und sie können durchaus provozieren und zur Diskussion anregen.“

Die Verbindung zu Carl Lohse kommt durch die expressiven Farben und Formen zustande. Sabine Kambach betont den Ausdruck, setzt Kontraste in Farbe und Form auch in den Bildern gegeneinander. Die Künstlerin ist fasziniert von den frühen, expressionistischen Bildern des Bischofswerdaer Künstlers. Und so plant sie schon seit zwei Jahren, einmal in den Räumen in Bischofswerda auszustellen. Damals sah sie die Bilder von Thomas Kern in der Galerie. Sie kannte den Künstler damals kaum, doch seitdem hat sich ein Austausch ergeben. Eine Collage mit Bildern aus einem Prospekt ist entstanden, die Sabine Kambach auch in Bischofswerda zeigen wird.

Sabine Kambach hat viele Jahrzehnte mit Jugendlichen gearbeitet, sie war bis 2012 Lehrerin am Melanchthon-Gymnasium in Bautzen. Es ist daher nicht verwunderlich, dass sie auch bei ihrer Schau in Bischofswerda zunächst an die Schüler gedacht hat und zwei Einladungen ans Goethe-Gymnasium schrieb. Viele ihrer Bilder sind durch spontanes, experimentelles Arbeiten entstanden. Das könnte durchaus eine Anregung für die Schüler sein.