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Fair geregelt

Vereine aus Triebischtal profitieren jetzt auch von den Zuschüssen der Kommune. Einiges ist aber noch offen.

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© Claudia Hübschmann

Von Dieter Hanke

So ein sattes Grün. Der Rasen auf dem Sportplatz in Constappel in der Gemeinde Klipphausen sieht super aus. Die Hitze der letzten Tage hat keine Spuren hinterlassen. „Die Beregnung zahlt sich aus“, sagt Steffen Schurig. Der 47-jährige Gauernitzer pflegt den Platz. Er mäht Rasen und Böschungen, kreidet die Felder, schneidet Hecken, hält das Vereinshaus in Schuss und kümmert sich auch um den Spielplatz und den Wanderparkplatz. „Ordnung muss sein. An einem schönen Gelände freuen wir uns doch alle“, sagt er.

Für seine Arbeit bekommt Steffen Schurig eine Entschädigung, die in die Abrechnung der Betriebskosten des Vereins SV Klipphausen-Gauernitz mit einfließt. Etwa 1500 Euro zahlt diese Gemeinschaft anteilmäßig im Jahr an die Gemeinde Klipphausen. Die andere Hälfte trägt die Kommune selbst und bezahlt auch alle Kosten für Trink- und Abwasser. „Für unseren Verein ist das eine große Unterstützung. Die Gemeinde lässt die Sportler nicht im Stich. Solche Regelungen sind nicht selbstverständlich“, sagt der gelernte Werkzeugmacher, der viele Jahre Tormann in der Gauernitzer Fußballelf war und jetzt noch bei BSV 1956 Wildberg Billard in der Landesliga spielt. Die Billardsportler haben ebenfalls in diesem Vereinshaus ihr Domizil.

Für Kinder und Jugendliche kostenfrei

Auch für die anderen Sportstätten, Vereinshäuser und -räume, die in Trägerschaft der Altgemeinde Klipphausen sind, wird seit geraumer Zeit so verfahren. So steuerte die Kommune zum Beispiel 2014 insgesamt 2 500 Euro für Trink- und Abwasser sowie 8 000 Euro für die Betriebskosten bei, wie Kämmerin Silvia Kunas sagt.

„Uns geht es um ein gutes Miteinander. Kultur, Sport und Geselligkeit gehören doch zum Wohlfühlen in der Gemeinde“, erklärt Bürgermeister Gerold Mann (parteilos). Deshalb legte Klipphausen auch in einer Satzung moderate Benutzungsgebühren für Vereine und Sportgruppen fest, was Plätze, Hallen, Gymnastikräume und Vereinshäuser anbelangt. „Für Kinder und Jugendliche ist das Ganze kostenfrei“, sagt Kämmerin Silvia Kunas. In Verträgen mit der Gemeinde haben die Sport-, Heimat- und Kulturvereine geregelt, wie sie sich um den Unterhalt der Anlagen kümmern. Größere Reparaturen oder Investitionen trägt die Kommune. Klipphausen hat schon allerhand Geld in neue oder modernisierte Vereinshäuser gesteckt hat, wie u. a. in Weistropp, Constappel oder in Sora.

Jetzt werden auch die Vereine in der ehemaligen Gemeinde Triebischtal mit einbezogen. Hier bestand zwar ebenfalls schon eine Verordnung, die aber zu Klipphausen Unterschiede aufwies. So zahlte Triebischtal keine Betriebskostenzuschüsse an die Vereine. Andererseits waren die Benutzungsgebühren für die Sportstätten zum Teil geringer. Jetzt liegt eine gemeinsame Verordnung für Klipphausen und Triebischtal vor, die ab 2016 gelten soll, wie der Gemeinderat beschloss. „Wir sind eine Gemeinde uns geht es um die Gleichbehandlung aller“, so der Bürgermeister.

Rasentraktor und Hallensanierung

Für die Bereiche der Altgemeinde Klipphausen ändert sich mit der neuen Verordnung nichts. Die Triebischtaler müssen jetzt in der Regel 50 Cent mehr für die Benutzungsgebühren der Sportstätten zahlen. Mit einer Ausnahme: 2,50 Euro mehr wird es nach der Modernisierung der Taubenheimer Turnhalle sein, die für 2016 vorgesehen ist. Jetzt zahlen dort die Vereine für eine Stunde noch 5 Euro, dann insgesamt 7,50 Euro. Dieser Betrag gilt auch für alle anderen Sporthallen in der Gemeinde.

Im Gegenzug aber profitieren solche großen Vereine wie SV Garsebach oder die SG Miltitz von der kulanten Regelung der Gemeinde zu den Betriebskosten. Neben dem Sportplatz in Miltitz, den die Fußballer nutzen, haben die Tischtennisspieler und Kegler Training und Wettkämpfe in der Robschützer Mehrzweckhalle. Dort hat die Gemeinde unlängst erst 10 000 Euro für Sanierungsarbeiten ausgegeben. Und ein Rasentraktor für die SG Miltitz kostete auch einige Tausend Euro.

„Wir sind froh, dass es nach der Fusion beider Gemeinden nun auch eine einheitliche Sportstätten- und Gebührenregelung gibt. Da ist für uns die Perspektive klar , wir fühlen uns gleich behandelt. Die Sätze sind moderat. Da müssen beispielsweise Sportler in Wilsdruff oder Käbschütztal mehr bezahlen“, sagt Jens Faulwasser, Vorsitzender der SG Miltitz. Er regt an, dass sich alle Vereine der Gemeinde mal in absehbarer Zeit zu einem Erfahrungsaustausch treffen sollten. „Vielleicht kommen wir mit der Gemeinde auch noch zu einer Lösung, was den Tagessatz bei Wettkämpfen in der Robschützer Turnhalle anbelangt. Da müssen wir jetzt bei sechs Stunden 9 Euro mehr als vorher bezahlen“, sagt er.