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Familie ist das größte Glück

Die Menschen aus Bischofswerda und Umgebung sind mit ihrem Leben ganz zufrieden. Allerdings weniger, wenn es um Einkommen, die Gesundheitsversorgung oder den Lebensstandard geht.

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© dpa/Frank Leonhardt

Von Jana Ulbrich

Wenn die Menschen in Bischofswerda und Umgebung gefragt werden, was sie glücklich und zufrieden macht, dann sind das vor allem ideelle Werte.

Familie, Gesundheit und Freunde sind die größten Quellen des Glücks

Die Familie ist für 37,2 Prozent der Teilnehmer an der großen SZ-Umfrage die größte Quelle des Glücks, gefolgt von Gesundheit und Freunden. Aber auch das Gefühl, gebraucht zu werden und Anerkennung zu bekommen, spielt eine große Rolle für die persönliche Zufriedenheit der Menschen in der Region. 26,7 Prozent der Umfrageteilnehmer geben das als Glücksquelle an. 47,5 Prozent nutzen diese Glücksquelle auch ganz bewusst und engagieren sich ehrenamtlich. Das sind mehr als im landesweiten Durchschnitt von 38,7 Prozent. Aussehen und Luxus spielen für das persönliche Glück hingegen keine große Rolle.

Einkommensverhältnisse trüben die Stimmung in der Region

Mit der Höhe ihres Haushaltseinkommens sind die Menschen aus Bischofswerda und Umgebung am wenigsten zufrieden. Und das selbst, obwohl nur 7,3 Prozent der Umfrageteilnehmer angeben, momentan arbeitslos zu sein, und 43,6 Prozent in Vollbeschäftigung stehen. Insgesamt schätzen 28 Prozent ihr Einkommen als niedrig oder sehr niedrig ein, nur 18 Prozent als hoch und gerade mal 1,1 Prozent als sehr hoch. Zum Vergleich: In Radeberg nahe Dresden empfinden 15,5 Prozent ihr Einkommen als niedrig, 29 Prozent als hoch. Auf der Zufriedenheitsskala von 0 (vollkommen unzufrieden) bis 10 (vollkommen zufrieden) bewerten die Umfrageteilnehmer aus Bischofswerda und Umgebung ihre Einkommensverhältnisse deswegen nur mit einem Mittelwert von 6,0. Der liegt jedoch über dem sachsenweiten Durchschnitt und über dem Bautzener Wert von 5,7.

Wohlbefinden und medizinische Versorgung sind nur mittelmäßig

Das eigene Wohlbefinden bewerten die Umfrageteilnehmer in der Region ebenfalls nur mittelmäßig. Ihre Gesundheit geben sie auf der Skala von 1 bis 10 im Durchschnitt mit 6,9 an. Nur die Menschen in Kamenz (7,0) fühlen sich im Kreisvergleich gesünder. Ihrer Zufriedenheit mit der ärztlichen Versorgung geben die Umfrageteilnehmer auf einer Skala von 1 (sehr schlecht) bis 5 (sehr gut) bei durchschnittlich 3,6 an. Vor allem die Facharztdichte (2,9), die Terminvergabe (2,6) und die Wartezeiten in der Praxis (2,6) werden eher negativ bewertet, während die Zufriedenheit mit der Hausarztdichte bei 3,6 liegt. Mit der Behandlungsqualität sind die Bischofswerdaer zufriedener: Hier vergeben sie mit 3,7 den höchsten Wert im Bereich der Gesundheitsversorgung.

Einsame fühlen sich weniger fit und sind unglücklicher

3,9 Prozent der Umfrageteilnehmer aus der Region geben an, oft, sehr oft oder sogar immer einsam zu sein. Dagegen können 84,4 Prozent von sich behaupten, nie oder selten Einsamkeit zu erleben. Die Vermutung, dass sich vor allem alte Menschen allein fühlen, hat sich in der Umfrage nicht bestätigt. In jeder Altersgruppe gibt es Einsame. Einen Zusammenhang zwischen Einsamkeit und Glücksempfinden aber gibt es: So sind einsame Menschen auch weniger glücklich. Sie fühlen sich weniger fit und gesund, haben eher chronische Schmerzen und sind erschöpfter als die Glücklichen. In der Anonymität der größeren Städte ist die Einsamkeit offenbar größer als im ländlicheren Raum. Während in Bischofswerda oder Schmölln-Putzkau weniger als fünf Prozent der Befragten angeben, oft oder sehr oft einsam zu sein, sind es in Bautzen 11,6 Prozent.

Die höchsten Zufriedenheitsnoten bekommt die Wohnsituation

Mit ihrer Wohnsituation sind die Leser im Ausgabengebiet durchweg am meisten zufrieden. Hier vergeben die Umfrageteilnehmer in Bischofswerda und Umgebung eine Durchschnittsnote von 8,2 auf einer Skala bis 10. Besser als der Glückswert insgesamt fällt auch die Zufriedenheit mit dem eigenen Lebensstandard aus. Den bewerten die Leser aus Bischofswerda und Umgebung im Durchschnitt mit 7,5. Die Bischofswerdaer sind mit ihrem Lebensstandard zufriedener als die Bautzener mit einem Wert von 7,2. Die Radeberger bewerten ihren Lebensstandard mit 7,9 am höchsten.

Keine großen Unterschiede zwischen Stadt und Land

Keine großen Unterschiede lassen sich in der Zufriedenheit der Menschen zwischen Stadt und Land ausmachen. Auch die Nähe zu Dresden oder die Grenzlage spielen für das persönliche Glücksempfinden nur eine untergeordnete Rolle. Die Gesamtbewertung im Landkreis schwankt zwischen 5,7 in Malschwitz und 8,1 in Wittichenau.

›› Alle Analysen und Ergebnisse fassen wir in unserem Glücks-Spezial zusammen.